Selbst Aiwanger hat keine Chance: Freie Wähler scheitern krachend bei Kampf um Direktmandate

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Mithilfe von drei Direktmandaten wollen die Freien Wähler in Fraktionsstärke in den Bundestag einziehen. Doch der Plan scheitert grandios. Selbst Freie-Wähler-Chef Aiwanger landet in seinem Wahlkreis nur auf Platz drei.

Die Freien Wähler haben den von ihrem Bundesvorsitzenden Hubert Aiwanger als Ziel ausgegebenen Einzug in den Bundestag über Direktmandate verpasst. "Natürlich wären wir gerne dabei gewesen. Natürlich hätten wir gerne die 3 plus X Direktmandate geholt", sagte Aiwanger am Abend bei der Wahlparty der Freien Wähler in München. Er hatte für seine Partei den Gewinn von mindestens drei Direktmandaten zum Ziel erklärt, womit die Freien Wähler in der Folge in Fraktionsstärke in den Bundestag gekommen wären.

Aiwanger selbst lag laut vorläufigem Ergebnis in seinem Wahlkreis Rottal-Inn mit einem unaufholbaren Rückstand nur auf Platz drei der Direktkandidaten. Genauso erging es dem Landrat Peter Dreier im Wahlkreis Landshut. Im Wahlkreis Augsburg-Stadt rangierte der Freie-Wähler-Kandidat Michael Wörle laut vorläufigem Auszählungsergebnis am Ende abgeschlagen auf Platz sechs. Und auch anderswo hatten Freie-Wähler-Direktkandidaten nicht den Hauch einer Chance. Die Fünf-Prozent-Hürde war bundesweit völlig außer Reichweite.

Darüber hinaus schnitten die bundesweit angetretenen Freien Wähler auch insgesamt schlechter ab als bei der Bundestagswahl 2021. In ihrem Stammland Bayern lagen sie nach einer vom Bayerischen Rundfunk veröffentlichten Hochrechnung bei 4,2 Prozent - nach 7,5 Prozent bei der Bundestagswahl 2021.

"Das Beste hat leider nicht gereicht"

"Leider Gottes haben wir es nicht geschafft, dem Wähler unsere Idee der koalitionsfähigen bürgerlichen Kraft nahezubringen", sagte er. "Wir haben über alle Bundesländer hinweg einen engagierten Wahlkampf geführt, einen Wahlkampf, wo wir sagen, wir haben unser Bestes gegeben. Aber das Beste hat leider nicht gereicht in dieser Zeit der Zuspitzung, in dieser Zeit der Polarisierung." Viele Wähler hätten sich nach links oder rechts außen orientiert.

Und eine Bundestagswahl habe eben doch andere Gesetzmäßigkeiten als eine Kommunalwahl oder eine Landtagswahl. "Noch dazu, wenn man uns täglich mehrmals mitgeteilt hat, dass 'ihr ja eh nicht reinkommt'." Deshalb hätten sich viele Wähler wohl entschieden, am Ende nicht die Freien Wähler zu wählen. Man werde sich weiterhin für eine bürgernahe Politik der Mitte einsetzen und bundesweit noch stärker aufstellen müssen. Die Themen der Freien Wähler seien "weiterhin wichtig, wurden im Wahlkampf leider nicht so stark gehört", so Aiwanger.

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