Mit ihren Kindern spricht Franziska van Almsick offen über politische Themen. Sie sollen sich ihre eigene Meinung bilden. Die Schwimmerin verrät außerdem, was sie an der Politik frustriert.
Für Profisportlerinnen gehört es wohl dazu, über Fehler und schlechte Leistung offen zu sprechen. Dass das in der Politik anscheinend nicht der Fall ist, stört Ex-Schwimmerin Franziska van Almsick enorm.
Franziska van Almsick: Ihr Sohn darf zum ersten Mal wählen
"Ich vermisse Menschen – vor allem in der Politik – die sich Fehler eingestehen. Unsere Fehlerkultur ist fast verschwunden. Niemand sagt mehr: 'Es tut mir leid, ich habe einen Fehler gemacht. Ich lerne daraus und werde es besser machen'", so die viermalige Olympia-Silbermedaillengewinnerin im Gespräch mit RTL. "Ich kriege die Krise, wenn ich manche Aussagen höre. Wir müssen endlich ins Handeln kommen. Es gibt immer noch zu viele Menschen, die sich die Dinge schönreden. Veränderung ist dringend nötig", sagt sie außerdem.
Bei der anstehenden Bundestagswahl darf van Almsicks älterer Sohn zum ersten Mal wählen. Umso wichtiger ist es für sie, zu Hause offen über politische Themen zu sprechen. "Mir ist es wichtig, dass meine Kinder ihre eigene Meinung entwickeln – nicht einfach meine übernehmen. Ich versuche, sie im Gespräch dazu zu bringen, selbst zu denken und sich eine eigene Sichtweise zu bilden", verrät sie.
Als Mutter macht sie sich Sorgen
Die jüngsten Vorfälle in München und vorher Aschaffenburg machen der zweifachen Mutter zu schaffen, sagt sie. "Es gibt viele Dinge, bei denen ich auf meine Familie und Kinder aufpasse, und vieles, das in unserer eigenen Verantwortung liegt. Aber manche Geschehnisse passieren einfach – davor kann man sich nicht schützen. Das macht einem Sorgen, vor allem als Mutter", so van Almsick.
Nicht nur die Politik scheint sie zu frustrieren. Die ehemalige Olympionikin ist frustriert, weil sich in der deutschen Sportwelt wenig weiterentwickle. "Ich bin es so leid, dass einfach nichts passiert. Seit Jahren drängen wir auf Veränderungen, seit Jahren sagen wir, dass wir anders arbeiten müssen, dass wir für unsere Sportler mehr tun müssen", fordert sie im Gespräch.
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Quelle: RTL