Die Open Innovation und Open Source Strategie des Landes Schleswig-Holstein zielt darauf ab, die digitale Souveränität der Verwaltung zu stärken und innovative, nachhaltige IT-Lösungen zu fördern. In einer Zeit, in der technologische Abhängigkeiten und monopolartige Strukturen zunehmend problematisch werden, verfolgt die Strategie das Ziel, die Kontrolle über IT-Systeme und die Daten der Bürgerinnen und Bürger zu sichern.
Das 27-seitige Dokument wurde am 20. November 2024 von der Staatskanzlei des deutschen Bundeslandes Schleswig-Holstein veröffentlicht. Hier findet ihr eine Zusammenfassung. Diese Zusammenfassung wurde teilweise mit ChatPDF erstellt und vom Autor überarbeitet. In diesem Fall erschien dieses Vorgehen angemessen.
Es lohnt sich, das gesamte Dokument zu lesen und bei Entscheidungsträgern bekannt zu machen.
Als Ergänzung zu diesem Dokument empfehle ich die Podcast-Folge CIW085 in der ich mit dem Chef der Staatskanzlei des Landes Schleswig-Holstein, Dirk Schrödter, gesprochen habe.
Digitale Souveränität in der Verwaltung
Digitale Souveränität bedeutet, dass der Staat die Kontrolle über die von ihm eingesetzten IT-Systeme behält und die Integrität sowie Vertraulichkeit der Datenverarbeitung gewährleistet. Um dies zu erreichen, ist es notwendig, bestehende Abhängigkeiten von einzelnen Anbietern zu reduzieren und alternative Lösungen zu entwickeln. Die Strategie betont die Wichtigkeit, monopolartige Strukturen zu vermeiden, um die digitale Unabhängigkeit zu fördern.
Open Innovation und Open Source Lösungen
Ein zentraler Bestandteil der Strategie ist die Implementierung von Open-Source-Lösungen, die nicht nur kosteneffizient sind, sondern auch die Flexibilität und Anpassungsfähigkeit der IT-Systeme erhöhen. Das Open Source Program Office (OSPO SH) spielt eine entscheidende Rolle bei der Koordination und Förderung dieser Initiativen. Es unterstützt die Entwicklung und Integration von Open-Source-Software in die Landesverwaltung und fördert ein Ökosystem, das Innovation und Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Akteuren ermöglicht.
Digital Souveräner Arbeitsplatz Schleswig-Holstein
Ein weiterer wichtiger Aspekt der Strategie ist der Aufbau eines digitalen souveränen Arbeitsplatzes. Dieser Arbeitsplatz basiert auf einer professionell unterstützten Linux-Distribution, die für den Behördeneinsatz optimiert ist. Die Nutzererfahrung wird durch eine moderne Benutzeroberfläche verbessert, die an individuelle Bedürfnisse angepasst werden kann. Sicherheitsrelevante Einstellungen werden zentral gesteuert, um die Sicherheit der Daten zu gewährleisten.
Die Umstellung auf LibreOffice als Office-Software ist ein wesentlicher Schritt in Richtung digitaler Souveränität. LibreOffice unterstützt das Open Document Dateiformat (ODF) und ist sowohl auf Windows- als auch auf Linux-basierten Geräten einsetzbar. Dies ermöglicht eine nahtlose Integration in die bestehende IT-Infrastruktur der Landesverwaltung.
Kollaboration und Groupware
Für die Zusammenarbeit innerhalb der Landesverwaltung sowie mit externen Partnern wird eine leistungsfähige Open-Source-Kollaborationsplattform auf Basis von Nextcloud bereitgestellt. Diese Plattform ermöglicht das einfache Teilen und gleichzeitige Bearbeiten von Dokumenten. Zudem wird die bestehende Groupware-Lösung auf Basis von Microsoft Exchange durch Open-Xchange ersetzt, um die Zusammenarbeit in Bezug auf E-Mail, Kalender und Aufgaben zu optimieren.
Infrastruktur und Lizenzierung
Die Strategie sieht auch eine grundlegende Veränderung der IT-Infrastruktur vor, um teure Zugriffslizenzen zu reduzieren und die Abhängigkeit von einzelnen Herstellern zu verringern. Die Einführung eines neuen Verzeichnisdienstes und die Nutzung einer Kombination aus proprietären und quelloffenen Lösungen sind Teil dieser Bemühungen. Ziel ist es, die Lizenzierung von Zugriffslizenzen auslaufen zu lassen und eine flexiblere, kosteneffiziente IT-Infrastruktur zu schaffen.
Fazit
Die Open Innovation und Open Source Strategie des Landes Schleswig-Holstein ist ein umfassender Ansatz zur Stärkung der digitalen Souveränität in der Verwaltung. Durch die Förderung von Open-Source-Lösungen, die Schaffung eines digitalen souveränen Arbeitsplatzes und die Optimierung der IT-Infrastruktur wird ein zukunftsfähiges, innovatives und sicheres digitales Umfeld geschaffen. Diese Strategie ist nicht nur ein Schritt in Richtung Unabhängigkeit von grossen Anbietern, sondern auch ein Bekenntnis zu Transparenz, Zusammenarbeit und der Förderung von Innovation in der öffentlichen Verwaltung.
Insgesamt zeigt die Strategie, wie wichtig es ist, die Kontrolle über digitale Systeme zu behalten und gleichzeitig die Vorteile von Open-Source-Technologien zu nutzen, um eine moderne, effiziente und sichere Verwaltung zu gewährleisten.
Titelbild: https://pixabay.com/photos/lighthouse-westerhever-coast-1392124/
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