Ihre Kreuzfahrtschiffe sind berühmt, die Auftragslage eigentlich gut - doch die Meyer Werft steckt in einer schweren Krise. Ein erster Schritt zur Staatshilfe ist jetzt gemacht.
Der Haushaltsausschuss des Bundestags hat den Weg frei gemacht für die milliardenschwere Rettung der Meyer Werft. Das Unternehmen aus Papenburg ist bekannt für seine Kreuzfahrtschiffe, steckt aber in einer existenzbedrohenden Finanzkrise. Die Haushälter in Berlin stimmten zu, dass sich der Bund mit den geplanten 200 Millionen Euro an der Stabilisierung beteiligen darf.
Weitere 200 Millionen sollen vom Land Niedersachsen kommen, der dortige Haushaltsausschuss muss aber noch grünes Licht geben. Zudem wollen sowohl der Bund als auch das Land Bürgschaften von jeweils rund einer Milliarde Euro gewähren, um Kredite abzusichern.
Die Meyer Werft muss zur Finanzierung von Schiffsneubauten bis Ende 2027 fast 2,8 Milliarden Euro aufbringen. Bis zum 15. September müssen die Einigungen dazu stehen. Hintergrund der Krise sind nicht mangelnde Aufträge, sondern Verträge für neue Schiffe, die noch vor der Corona-Pandemie geschlossen wurden und keine Anpassung an die seither stark gestiegenen Energie- und Rohstoffpreise vorsehen. Zudem werden in der Branche üblicherweise 80 Prozent des Baupreises erst bei Ablieferung des Schiffes gezahlt - den Bau muss die Werft also mit Krediten zwischenfinanzieren.