Machtmissbrauch, Alkoholkonsum am Set und gesundheitlich angeschlagen: Til Schweiger machte in letzter Zeit viele Schlagzeilen. Nun soll er auch finanzielle Probleme haben.
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Eigentlich gilt Til Schweiger noch immer als Deutschlands erfolgreichster Filmemacher. Immerhin konnte auch sein letzter Streifen "Manta, Manta – Zwoter Teil" wieder viele Zuschauer in die Kinos locken. Doch schon um dessen Produktion gab es einen öffentlichen Skandal. Es ging um Macht- und Alkoholmissbrauch, was das positive Bild des Stars ins Wanken brachte. Dadurch hat offenbar aber nicht nur sein Ruf gelitten.
Laut Informationen des Magazins "Bunte" geht Schweigers Barefoot Management Holding GmbH, unter der er mehrere Unternehmen bündelt, das Geld aus. Im Juli 2015 gegründet, wurde dem Bericht nach Ende des vergangenen Jahres das Liquidationsverfahren eingeleitet. Im Bundesanzeiger, dem amtlichen Bekanntmachungsorgan des Justizministeriums, werden Gläubiger jetzt aufgefordert, ihre Forderungen anzumelden. Die Barefoot Holding soll zuletzt offenbar Bilanzverluste von 193.090 Euro und 272.089 Euro erlitten haben, während die Verbindlichkeiten bei knapp einer halben Million Euro lagen.
Filmstar und Unternehmer Til Schweiger
Während Schweiger viele Jahre lang zunächst als Schauspieler und später auch als Produzent und Regisseur Erfolge feierte, baute er sein Imperium immer weiter aus. Irgendwann bot er nicht nur Klamotten, Accessoires und Möbel an, sondern nannte auch mehrere gastronomische Betriebe sein Eigen, wie ein Hotel auf Mallorca, eine Luxusherberge in Timmendorf, das Hamburger Restaurant "Barefood Deli" und "Henry Likes Pizza"-Pizzerien. Obendrein brachte er eigene Weine unter den Namen seiner Töchter sowie ein Bier namens "Tils" an den Start. Nun scheint es so, als habe er sich mit all dem am Ende womöglich übernommen.
Ein Beispiel ist seine mittlerweile aufgelöste Firma "Barefoot Living", die Möbel und Kleidung verkaufte. Sie hinterließ laut "Bunte"-Recherche einen Bilanzverlust von fast 800.000 Euro, die Schulden sollen sich auf über eine Million Euro summieren. Und sie soll offenbar nicht das einzige Unternehmen in der Holding gewesen sein, das aufgeben musste.
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Schweigers Hamburger Restaurant ist geschlossen, ebenso die Pizzerien. Auch sein Bier gibt es nicht mehr – die mit ihm kooperierende Brauerei Maisel bestätigte das Aus bereits vor geraumer Zeit. Schweigers Weine sind auch vom Markt verschwunden. Und ein weiteres Unternehmen, das mit Schweiger zusammenarbeitete, erklärte auf Anfrage von "Bunte" zunächst, die Partnerschaft sei "auf Eis gelegt". Später wollte man wohl gar nicht mehr mit seinem Namen in Verbindung gebracht werden, heißt es in dem Bericht weiter.
Nach Krankheit wieder "im Job"
Zuletzt hatte Til Schweiger vor allem durch seinen angeschlagenen Gesundheitszustand Schlagzeilen gemacht. Vorübergehend soll ihm nach einer Sepsis die Amputation eines Beins gedroht haben. Dann folgte auch noch eine Prostata-OP.
Als er schließlich wieder in der Öffentlichkeit auftauchte, war das ausgerechnet für einen Werbespot für "Blockchain Sports" in der belarussischen Hauptstadt Minsk. Schweiger erklärte dazu, er habe nur "die besten Dinge" über Belarus gehört. Minsk gilt allerdings als einer der engsten Verbündeten des russischen Machthabers Wladimir Putin. Die Wahlen in dem Land sind unfrei und werden wegen Manipulationen als Scheinwahlen eingestuft. Zahlreiche Oppositionelle sind in Haft, freie Medien werden unterdrückt.