Der Mann, der 2022 Salman Rushdie mit einem Messer attackierte und dabei schwer verletzte, muss für 25 Jahre ins Gefängnis.
Am 12. August 2022 ist der indisch-britische Schriftsteller Salman Rushdie (77) nur knapp mit dem Leben davongekommen. Ein inzwischen 27-jähriger Mann hatte damals eine Podiumsdiskussion im US-Bundesstaat New York gestürmt, an der Rushdie teilnahm, und mehrfach auf den Autoren eingestochen. Das zuständige US-Gericht hat nun sein Urteil in dem Fall gesprochen: Unter anderem wegen versuchten Mordes muss der Attentäter für 25 Jahre ins Gefängnis, wie unter anderem die "New York Times" berichtet.
Bereits im Februar dieses Jahres war der Schuldspruch gegen den Mann namens Hadi Matar gefallen. Neben versuchten Mordes befanden ihn die Geschworenen auch der Körperverletzung eines weiteren Mannes, der sich zum Zeitpunkt der Tat auf der Bühne befunden hatte, für schuldig. Rushdie fungierte während des Prozesses als Hauptzeuge und schilderte detailliert die Schwere der Verletzungen, die er durch den Angriff erlitten hat.
Auf dem rechten Auge ist der Schriftseller seither blind. Zudem habe er noch mit weiteren physischen und psychischen Folgen zu kämpfen. Grund hierfür sind die erlittenen Verletzungen am Hals und Arm sowie an Brust und Torso des Autors des Romans "Die satanischen Verse".
Er verarbeitete den Angriff mit einem Buch
Rushdie verarbeitete das Attentat mit dem 2024 erschienenen Bestseller "Knife. Gedanken nach dem Mordversuch". Darin führt er ein fiktives Gespräch mit dem Angreifer. Dass sich der Prozess bis ins Jahr 2025 zog, hatte mit dem Werk zu tun: Das Verfahren wurde verzögert, weil die Anwälte des Anklagten die Prüfung von Rushdies Buch forderten. Es könne als Beweismaterial dienen, so die Begründung.
Rushdie lebte jahrelang untergetaucht und unter Polizeischutz. 1989 hatte der iranische Revolutionsführer Ruhollah Chomeini (1902-1989) eine sogenannte Fatwa erlassen, in der er Rushdies Tod aufgrund seines Buches "Die satanischen Verse" forderte und eine hohe Belohnung auf die Tötung Rushdies aussetzte.