4 months ago

Russen in Kursk gefangengenommen: Ukraine und Russland tauschen 206 Kriegsgefangene aus



Im Zuge der ukrainischen Überraschungsoffensive in der russischen Region Kursk geraten viele, meist junge wehrpflichtige Russen in Gefangenschaft. Mehr als 100 von ihnen kehren nun in ihre Heimat zurück, im Gegenzug für die gleiche Zahl Ukrainer aus russischer Gefangenschaft.

Die Ukraine und Russland haben je 103 Kriegsgefangene ausgetauscht. Das gaben der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskjy und das russische Verteidigungsministerium bekannt. Die russischen Soldaten seien in Kursk in Gefangenschaft geraten, teilte das Moskauer Ministerium weiter mit. Die Ukraine hatte in der russischen Grenzregion Kursk vor einigen Wochen eine neue Front eröffnet, vor allem junge Wehrpflichtige waren dort von ukrainischen Truppen gefangen genommen worden. Die Vereinten Arabischen Emirate hätten den Austausch vermittelt, meldete die emiratische Nachrichtenagentur WAM. Es sei die achte Vermittlung der Emirate gewesen.

"Alle russischen Soldaten befinden sich derzeit auf dem Gebiet der Republik Belarus, wo ihnen die nötige psychologische und medizinische Hilfe gewährt und zudem ermöglicht wird, mit ihren Angehörigen Kontakt aufzunehmen", heißt es in einer Mitteilung des russischen Verteidigungsministeriums. Die Soldaten würden in Kürze nach Russland zurückkehren. Auf russischer Seite sind demnach viele Wehrpflichtige freigekommen, die von der ukrainischen Gegenoffensive im westrussischen Gebiet Kursk überrascht und dort gefangen genommen wurden.

Nach Angaben Selenskyjs kamen auf ukrainischer Seite 82 Soldaten und 21 Offiziere frei. Neben Angehörigen der regulären Streitkräfte seien auch Grenzschützer, Nationalgardisten und Polizisten dabei gewesen, schrieb er auf den Plattformen X und Telegram. Dazu postete er Bilder der Freigelassenen mit ukrainischen Flaggen. Schon am Freitag hatte Kiew einen Gefangenenaustausch vermeldet. Präsident Selenskyj sprach von 49 Rückkehrern aus der Gefangenschaft, darunter viele Frauen.

Während die diplomatischen Kontakte auf anderen Gebieten kurz nach Beginn des russischen Angriffskriegs vor mehr als zweieinhalb Jahren abgebrochen sind und es derzeit keine Gespräche über ein mögliches Ende der Kampfhandlungen gibt, funktioniert der Gefangenenaustausch weiterhin. Mehr als 50-mal haben beide Seiten inzwischen Kriegsgefangene übergeben.

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