Runner's High: Wie lange müssen wir joggen, bis das Glücksgefühl einsetzt?

Sportschuhe an und raus: Wer regelmäßig joggen geht, kennt das unbeschreiblich gute Gefühl, dass sich beim schnellen Laufen einstellt. Aber wie lange genau müssen wir dafür sporteln?

Joggen, Nordic Walking oder Intervall-Läufe: Sie alle zählen schon seit Jahrzehnten zu den beliebtesten Sportarten vieler Menschen. Wer regelmäßig die Laufschuhe schnürt, kennt das wunderbare Gefühl des "Runner's High". Dabei stärkt Joggen nicht nur die Kondition und somit das Herz-Kreislauf-System, es hilft auch, den Kopf frei zu kriegen und kurbelt die Fettverbrennung an.

Joggen bis es zum Hoch kommt

Bislang gingen viele davon aus, dass die beim Sport ausgeschütteten Endorphine dafür verantwortlich sind. Doch diese Endorphine gelangen gar nicht bis zum Gehirn, sie sind nur im Blut nachweisbar. Wie die Fachzeitschrift "Runner's World" berichtet, ist laut einer Studie der Universitätsklinik Eppendorf (UKE) in Hamburg aus 2021 in Wahrheit ein Stoff namens Endocannabidoid der Glücks(über)bringer. Der klingt nicht nur ein bisschen wie Cannabis – er wirkt auch ganz ähnlich.

Wenn wir joggen gehen, wird nach etwa 30 Minuten das Endocannabidoid-System aktiviert. Unser Körper schüttet den Stoff aus und dieser gelangt ins Gehirn, wo er an denselben Rezeptoren andockt wie das THC im Cannabis. Wir fühlen uns gut und glücklich – aber eben ganz ohne Drogen.

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Runner's High ist eine Frage der Evolution

Da der Körper Endocannabidoid nur in kleinen Menge ausschüttet, hält das Glücksgefühl nicht allzu lange an. Wissenschaftler:innen gehen davon aus, dass schon zur Steinzeit die körpereigene Produktion des Stoffs dafür gut war, die Jäger:innen während ihrer gefährlichen Missionen wach und voll konzentriert zu halten. Alles eine Frage der Evolution, könnte man sagen.

Beschleunigen lässt sich der Prozess übrigens nicht. Regelmäßiges Joggen, mindestens für 30-45 Minuten, ist dafür nötig. Wie intensiv Sie das "Runner's High" erleben, ist sehr individuell. Aber auch dann, wenn der Glücks-Kick nicht einsetzt, können Sie stolz auf sich sein: Sie haben viel für Ihre Gesundheit getan.

Verwendete Quellen: fitforfun.de, schweizer-illustrierte.ch, runnersworld.de