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RTL/ntv-Trendbarometer: AfD springt nach Weidels Hitler-Zitaten auf 20 Prozent



Sowohl für die Unionsparteien als auch für die Sozialdemokraten geht es im RTL/ntv-Trendbarometer bergab. Die AfD kann sich dagegen über mehr Zustimmung freuen, trotz der abwegigen Hitler-Aussagen ihrer Kanzlerkandidatin Weidel.

Alice Weidels abstruse Behauptung, Adolf Hitler sei "links" sowie ein "kommunistischer, sozialistischer Typ" gewesen, schreckt viele Deutschen offensichtlich nicht davon ab, ihrer Partei die Stimme bei der Bundestagswahl am 23. Februar geben zu wollen. Im Gegenteil: Die Alternative für Deutschland kann sich über einen Prozentpunkt Zuwachs in der Wählergunst freuen. Die AfD knackt damit laut der aktuellen Erhebung des RTL/ntv-Trendbarometers die 20-Prozent-Marke. Das war bei der Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa zuletzt in der Woche vor dem 23. Januar vergangenen Jahres der Fall.

Auch die Grünen und die FDP verbessern sich um einen Prozentpunkt auf 13 beziehungsweise 4 Prozent. Die Unionsparteien geben ihren in der letzten Forsa-Umfrage dazugewonnenen Prozentpunkt gleich wieder ab und landen bei 31 Prozent. Einen Punkt verliert auch die SPD, die bei 16 Prozent steht. Das BSW stagniert weiterhin bei 4 Prozent. Somit könnten das BSW, die FDP und die Linken mit 3 Prozent an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern. Für sonstige Parteien würden 9 Prozent der Befragten stimmen.

Habeck gewinnt deutlich an Zustimmung

Könnten die Bundesbürger den Kanzler direkt wählen, würden sich bei der Konstellation Scholz - Habeck - Merz- Weidel jeweils 23 Prozent für CDU-Parteichef Friedrich Merz und Grünen-Wirtschaftsminister Robert Habeck entscheiden. Nur 17 Prozent würden SPD-Amtsinhaber Olaf Scholz ihre Stimme geben. Schlusslicht wäre Weidel mit 16 Prozent Zustimmung. Rund ein Fünftel (21 Prozent) würde sich für keinen der vier Kandidaten entscheiden.

In der Konstellation mit diesen vier Kanzlerkandidaten schneidet Habeck um 3 Prozentpunkte besser, Merz hingegen um 2 Prozentpunkte schlechter ab im Vergleich zur Forsa-Umfrage Anfang Dezember 2024. Scholz und Weidel kommen jeweils auf den gleichen Wert wie vor einem Monat. Der Rückhalt von Habeck (83 Prozent) und Weidel (80 Prozent) bei den eigenen Anhängern ist jeweils deutlich größer als der von Merz (68 Prozent) und Scholz (66 Prozent) im eigenen Lager.

19 Prozent der Befragten trauen am ehesten der Union zu, mit den Problemen in Deutschland am besten fertig zu werden. Im Vergleich zur Vorwoche geben CDU/CSU zwei Prozentpunkte ab. Nur 7 Prozent schreiben politische Kompetenz in erster Linie der SPD zu, die damit einen Punkt verliert. Für 8 Prozent der Deutschen sind aktuell die Grünen die kompetenteste Partei, ihr Wert verbessert sich um 2 Prozentpunkte. Die AfD verharrt ebenfalls bei 8 Prozent. 53 Prozent trauen keiner Partei politische Kompetenz zu.

Die anstehende Bundestagswahl bleibt mit 65 Prozent das für die Bundesbürger mit Abstand wichtigste Thema. An zweiter Stelle der wichtigsten innenpolitischen Themen folgt weiterhin die allgemeine wirtschaftliche Lage mit 25 Prozent. Unter den außenpolitischen Themen findet vor Donald Trumps Amtseinführung als US-Präsident am 20. Januar die Lage in den USA mit 27 Prozent ein ähnlich großes Interesse wie der Krieg in der Ukraine mit 28 Prozent.

Die Daten zum RTL/ntv-Trendbarometer wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag von RTL Deutschland zwischen dem 07. und 13. Januar erhoben. Datenbasis: 2504 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: plus/minus 2,5 Prozentpunkte.

Weitere Informationen zu Forsa hier.
Forsa-Umfragen im Auftrag von RTL Deutschland.

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