Ein Schnellladegerät verringert die Wartezeit, bis der Smartphone-Akku voll ist. Ob das der Batterie schadet und auf welche Ladestandards Sie achten müssen, klärt der Ratgeber.
Kein Bauteil eines Smartphones ist für dessen Lebensdauer so entscheidend wie der Akku. Eine etwas veraltete Kamera etwa schießt nicht zwingend schlechte Bilder, nur weil sie alt ist. Das Können der Fotograf:innen entscheidet über die Qualität eines Fotos. Und auch ein Prozessor, der zwei Sekunden schneller braucht, um eine App zu öffnen, dürfte kaum ein Grund für eine Neuanschaffung sein. Ein alter Akku hingegen schon, wenn dieser nur noch die Hälfte des Tages durchhält. Und natürlich wollen wir den Akku auch schnell geladen wissen, wenn er leer ist. Genau hier kommen Schnellladegeräte ins Spiel, die noch immer in Verruf stehen, den Akku und dessen Lebensdauer zu schädigen.
Schnellladegerät und Akkulebensdauer
Eines vorab: Dem ist nicht so, sonst würden Apple, Samsung & Co. keine Schnellladefunktion anbieten. Denn es ist egal, ob der Akku schnell oder langsam lädt, er nutzt sich immer mit der Zeit ab. Warum Schnellladegeräte trotzdem in Verruf stehen, den Akku zu schädigen, liegt an deren Wärmeproduktion, denn Hitze und Kälte können den Akku schädigen. Genauer gesagt die Salze in der wasserlosen Elektrolyt-Lösung. Deshalb sollten Sie ihr Smartphone auch nicht der direkten Sonneneinstrahlung aussetzen oder es bei Hitze im Auto vergessen.
Nun werden Sie natürlich einwenden, dass ein Schnellladegeräte mit 30 Watt mehr Wärme produziert als es ein normales Ladegerät mit 10 Watt. Und ja, das ist korrekt, wenn das Schnellladegerät auch durchgehend mit voller Wattzahl laden würde. Allerdings lädt ein Schnellladegerät nur am Anfang mit voller Kraft und schwächt dann mit zunehmenden Akkustand ab, um die Hitzentwicklung zu vermeiden. Zu heiß wird der Akku damit nicht.
Wie lange ein Akku hält, geben die Hersteller in vollen Ladezyklen an. Die meisten kalkulieren mit 80 Prozent der Akkuleistung nach 800 Ladezyklen. Wenn Sie Ihr Smartphone täglich aufladen, ergibt das eine Lebensdauer von zwei circa Jahren. Einige Hersteller zeigen auch an, wie es um die Akkuleistung bestellt ist. Beim iPhone finden Sie die Anzeige unter Einstellungen und dem Reiter Batterie.
Den Akku zu tauschen, ist bei den meisten Smartphones leider schwierig, und bleibt dem Können von Fachpersonal vorenthalten. Ausnahmen wären beispielsweise die Geräte von Fairphone oder Shiftphone, weil die Hersteller ihre Smartphones so konzipieren, dass auch normale Menschen den Akku wechseln können.
Schnellladestandards beachten
Wichtig: Sie können nicht einfach jedes Schnellladegerät an jedes Smartphone klemmen. Wäre ja auch zu schön, um wahr zu sein, wenn sich die Hersteller mal auf einen Standard einigen würden. Der gängigste Schnellladestandard ist Quick Charge des Chipherstellers Qualcomm, dessen Chips vor allem in Android-Smartphones arbeiten .
Ab der Version Quickcharge 4.0 ist der Qualcomm-Standard mit USB-Power-Delivery (USB-PD) kompatibel. Dabei handelt es sich um die USB-Schnellladefunktion, auf die Apple und Google bei ihren Smartphones setzen. Sie können also mit einem Quick-Charge 4.0 Ladegerät auch das Google Pixel oder das iPhone aufladen.
Wichtig: Nicht alle Smartphones nutzen USB-PD gleich. Einige Modelle ziehen mehr Watt aus einem USB-PD-Ladegerät als andere. Sie müssen also schauen, wie viel Watt Ihr Smartphone aus einem Ladegerät zieht und entsprechend ein Ladegerät kaufen, dass wenigstens so viel Watt bietet.
Neben den beiden gängigsten Standards gibt es noch hauseigene der jeweiligen Hersteller. Bei OnePlus wäre das beispielsweise WarpCharge, bei Oppo nennt er sich SuperVOOC, bei Samsung Super Fast Charging und bei Motorola TurboPower. Wenn Sie ein Smartphone dieser Hersteller benutzen, sind Sie leider gezwungen, deren Ladegeräte und Kabel zu benutzen, wenn Sie Ihr Smartphone schnell laden wollen.
Anker 735 Ladegerät
Wenn Ihnen das nun zu kompliziert ist, warten Sie mal ab. Auch die Hersteller von Ladegeräten haben ihre eigenen Standards. Anker beispielsweise nennt seinen PowerIQ. Das Gute daran ist, dass dieser Ladestandard gleich mit mehreren Standards kompatibel ist. Im Falle von PowerIQ ist dieser kompatibel mit USB-PD und QuickCharge. Vereinzelt funktioniert der Standard auch mit anderen Ladestandards wie dem von Samsung. Mit dem Anker 735 laden Sie laut Hersteller jedenfalls iPad, iPhone, Samsung-Galaxy-Produkte, Pixel und LG-Smartphones und Tablets auf.
Einzig bei den Schnellladefunktionen der chinesischen Hersteller könnten Sie Probleme bekommen. Das clevere an dem Anker 735 ist, dass das Ladegerät gleich mehrere USB-Buchsen bietet. Sie können also Smartphone, Tablet und Bluetooth-Kopfhörer gleichzeitig laden. Wichtig: Kabel sind nicht im Lieferumfang enthalten und die falschen Kabel können die Ladeleistung ausbremensen. Diese Kabel von Anker sollten Sie dazu kaufen, wenn Sie nicht sicher sind, ob Ihre Kabel die höhere Wattzahl des Ladegeräts aushalten.
Apple iPhone: USB-C-PD-Ladegerät
Apple iPhone: USB-C-PD-Ladegerät
Apple hat natürlich auch Schnellladegeräte im Angebot. Die sind im Vergleich zu Dritthersteller-Schnellladegeräten aber etwas teurer. Für Ihr iPhone oder iPad ist nur wichtig, dass diese wenigstens 20 Watt Ladeleistung bieten und über den USB-PD-Standard verfügen. Wer trotzdem zu Apple greifen will, findet im Dual-USB-C-Port-Adapter einen veritablen Weg, seine Geldbörse mehr zu schröpfen als das nötig wäre. Alternitiv greifen Sie zu einem Schnellladerät von Belkin.
OnePlus: Warp Charge
Wenn Sie Ihr dagegen Ihr OnePlus-Smartphone besonders schnell aufladen wollen, brauchen Sie dafür ein WarpCharge-Ladegerät. Immerhin ist das mit knapp 35 Euro noch erschwinglich ist.
Samsung: Schnellladegerät
Für Galaxy-Smartphones greifen Sie naturgemäß zu einem Schnellladegerät der Südkoreaner. Das passende Kabel ist im Lieferumfang enthalten.
Hinweis: Mit einem Gutschein von Notebooksbilliger sparen Sie auch bei Ladegeräten.
Oppo: SuperVOOC
Bei SuperVOOC von Oppo gilt genau das gleiche. Satte 60 Euro müssen Sie für das originale Ladegerät berappen. Immerhin bietet es die Möglichkeit, zwei Geräte daran zu laden.
Motorola: TurboPower
Besitzer eines Motorla-Smartphones greifen zu einem Turbopower-Netzteil des Herstellers. Mit knapp 19 Euro ist dessen Preis vergleichsweise günstig. Ein passendes Kabel ist im Lieferumfang enthalten.
Quellen: youtube.com/Techquickie, youtube.com/Marques Brown
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