In Seoul wird der Präsident Yoon Suk Yeol vor Gericht geführt, wo entschieden wird, dass er länger in U-Haft bleiben muss. Vor dem Gebäude versammeln sich Tausende, um dagegen zu protestieren. Die Demo eskaliert und mündet in einem Akt der Zerstörung.
Wütende Demonstranten in Südkorea haben das Bezirksgericht in der Hauptstadt Seoul gestürmt. Das Gericht hatte am Samstag einen Haftbefehl gegen den suspendierten südkoreanischen Präsidenten Yoon Suk Yeol bestätigt und damit seine Untersuchungshaft auf 20 Tage verlängert, da "die Sorge besteht, dass der Tatverdächtige Beweise vernichten könnte". Gegen Yoon wird wegen des Verdachts des versuchten Aufstands ermittelt.
Kurz nach der Bekanntgabe der Gerichtsentscheidung gegen 3 Uhr morgens (Ortszeit) stürmten Yoons Anhänger das Gerichtsgebäude und überwältigten die Bereitschaftspolizei am Haupteingang. Sie zertrümmerten Fenster und drangen in das Gerichtsgebäude ein, wo sie Möbel und Computer zerstörten, wie in Videoaufnahmen zu sehen war. Zudem setzten die Demonstranten Feuerlöscher gegen Beamte ein. Laut Berichten lokaler Medien nahm die Polizei 46 Demonstranten fest und stellte einige Stunden später die Ordnung wieder her.
Suk Yeol war am Mittwoch als erster amtierender südkoreanischer Präsident verhaftet worden. Hintergrund ist, dass der 63-Jährige am 3. Dezember 2024 das Kriegsrecht verhängt hatte. Dies löste eine Staatskrise aus. Das Parlament stimmte am 14. Dezember für seine Amtsenthebung.
Das Verfassungsgericht berät über eine endgültige Absetzung Yoons. Dieser war am Samstag erstmals seit seiner Inhaftierung zu einer Anhörung vor Gericht erschienen. Zehntausende Anhänger hatten sich deshalb außerhalb des Gerichtsgebäudes versammelt und wurden immer wieder von der Polizei zurückgedrängt.