Prinz Harry: Niederlage vor Berufungsgericht

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Prinz Harry scheitert vor dem Berufungsgericht mit seiner Klage gegen die britische Regierung wegen reduzierter Sicherheitsmaßnahmen.

Prinz Harry (40) hat einen weiteren Rückschlag in seinem juristischen Kampf um angemessenen Schutz für sich und seine Familie in Großbritannien erlitten. Das britische Berufungsgericht in London wies laut BBC am Freitag seine Klage gegen die Herabstufung seiner Sicherheitsmaßnahmen nach seinem Ausscheiden als aktives Mitglied der königlichen Familie ab.

Der Sohn von König Charles III. (76) hatte versucht, eine Entscheidung anzufechten, die sein Sicherheitsniveau reduzierte, nachdem er und seine Ehefrau Herzogin Meghan (43) im Januar 2020 ihre royalen Pflichten niedergelegt hatten und in die USA gezogen waren.

Einer der drei Richter am Berufungsgericht erkannte zwar an, dass der Herzog "starke und bewegende Argumente" vorgebracht habe und es "offensichtlich sei, dass er sich vom System schlecht behandelt fühlt". Dennoch sei er nach eingehender Prüfung der Dokumente zu dem Schluss gekommen, dass "das Gefühl der Beschwerde des Herzogs sich nicht in ein juristisches Argument für eine Anfechtung der Entscheidung von Ravec umwandeln ließ", hieß es in seinem Statement.

Ravec (Protection of Royalty and Public Figures) ist das für die Sicherheit von Mitgliedern der königlichen Familie zuständige Komitee, das im Auftrag des Innenministeriums handelt. Es hatte entschieden, dass Harrys Sicherheitsbedürfnisse aufgrund seiner seltenen Besuche in Großbritannien von Fall zu Fall bewertet werden sollten.

Prinz Harrys Anwälte hatten argumentiert, er sei "für eine minderwertige Behandlung ausgewählt" worden. Das Gericht bekräftigte jedoch, dass es nichts Rechtswidriges an der Art und Weise gegeben habe, wie die Entscheidung getroffen worden sei.

Sicherheitsbedenken bei Reisen mit seiner Familie

Der jüngere Sohn von König Charles hatte zuvor erklärt, dass Sicherheitsbedenken ihn davon abhielten, regelmäßig nach Großbritannien zu kommen und seine Frau und die beiden Kinder mitzubringen. Durch die gerichtliche Entscheidung wird sein Sicherheitsstatus nun außerhalb des automatischen, hohen Schutzniveaus bleiben, das für ranghöhere Royals gilt.

Die jüngste rechtliche Auseinandersetzung drehte sich um die Feinheiten des Entscheidungsprozesses von Richard Mottram (79), dem damaligen Vorsitzenden von Ravec, der 2020 den Schutz für Harry reduzierte. Eine frühere Gerichtsverhandlung hatte entschieden, dass Mottram berechtigt gewesen sei, keine vollständige Überprüfung der Sicherheitsumstände des Prinzen zu diesem Zeitpunkt in Auftrag zu geben, obwohl die eigene Richtlinie des Ausschusses dies vorschrieb.

Der Richter akzeptierte am Freitag, dass der Ravec-Vorsitzende diese Richtlinie nicht befolgt hatte, sagte aber, er habe dies aus gutem Grund getan - wegen seiner und der "unübertroffenen" Erfahrung des Ausschusses im Bereich des königlichen Schutzes. Es sei "vernünftig" gewesen, der Richtlinie nicht zu folgen, und fügte hinzu: "Es war unmöglich zu sagen, dass diese Argumentation unlogisch oder unangemessen war."

Prinz Harry war für das Berufungsverfahren Anfang April vor Gericht erschienen. Bei der Urteilsverkündung war er nicht anwesend.