Seit mehr als 30 Jahren ist Elton John clean. Im Interview übt der Musiker nun scharfe Kritik an der Cannabis-Politik in Nordamerika – und warnt vor den Folgen.
Mit Drogen kennt sich Elton John bestens aus – zumindest aus seinen jungen Jahren. Inzwischen ist die Poplegende lange clean. Beim Thema Marihuana wird er nun überraschend deutlich.
Die Legalisierung von Cannabis in Nordamerika sei "einer der größten Fehler aller Zeiten", sagt Elton John im Interview mit dem "Time"-Magazin. Der 77-jährige Musiker, der gerade zur "Ikone des Jahres" gekürt wurde, spricht dabei aus eigener Erfahrung: "Cannabis macht süchtig und führt zu anderen Drogen. Und wenn man high ist – ich war selbst high – denkt man nicht normal." Art Elton John blind 08.43
Elton John ist seit 34 Jahren clean
Diese deutliche Warnung kommt zu einer Zeit, in der die Cannabis-Politik in Nordamerika sich stark liberalisiert. In Kanada ist Cannabis seit 2018 für Erwachsene legal, wenn auch mit strengen Auflagen zur Besitzmenge und Weitergabe. Auch viele US-Bundesstaaten, darunter Kalifornien, haben Cannabis sowohl für medizinische als auch für private Zwecke freigegeben.
Der "Rocket Man"-Interpret lebt seit 34 Jahren drogenfrei und hat in dieser Zeit nicht nur sich selbst, sondern auch anderen Prominenten geholfen, von der Sucht loszukommen. So fungiert er als Sponsor für Rap-Star Eminem und unterstützte den britischen Sänger Robbie Williams bei seinem ersten Entzug. "Es ist schwer zu hören, wie schlecht das eigene Verhalten geworden ist", gibt John zu. Diese Erkenntnis habe ihm aber geholfen, clean zu werden.
Seine eigenen Erfahrungen mit Cannabis reichen weit zurück: In einem Interview mit David Frost 1999 enthüllte er, dass seine Stimmprobleme während einer Australien-Tournee Mitte der 1980er Jahre auf Marihuanakonsum zurückzuführen waren. Auf Anraten seiner Ärzte hörte er damals auf, die Droge zu konsumieren.Männershorts Strecke
Neue Doku über Elton John
Aktuell ist der Musiker in der neuen Dokumentation "Elton John: Never Too Late" zu sehen. Der Film, bei dem sein Ehemann David Furnish zusammen mit RJ Cutler Regie führte, zeigt den Superstar bei den Vorbereitungen zu seinem letzten Nordamerika-Konzert im Dodger Stadium in Los Angeles – jenem Ort, an dem er 1975 zwei ausverkaufte Konzerte gab.
Sein letzter großer Auftritt in Großbritannien war 2023 beim Glastonbury Festival, Teil seiner 330 Konzerte umfassenden "Farewell Yellow Brick Road"-Abschiedstournee, die mit einer emotionalen Show in Stockholm, Schweden, endete.