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Pleite trotz 10 Oscar-Nominierungen: „Der Brutalist“-Regisseur klagt über brotlose Kunst



In einem Podcast sprach „Der Brutalist“-Regisseur Brady Corbet über den Stand der Dinge für Filmschaffende abseits des Mainstream. Er verdiene kein Geld damit.

Als Schauspieler versuchte Brady Corbet zunächst den Weg über den Mainstream, spielte etwa die Hauptrolle im Sci-Fi-Actionfilm „Thunderbirds“, fand dann aber schnell seinen Platz im anspruchsvollen Kino in Werken wie „Martha Marcy May Marlene“ und „Melancholia“. Ein Weg, den er auch als Regisseur weiter beschreitet. Nach seinem Regiedebüt mit „Vox Lux“ wird er von der internationalen Fachpresse für sein eindrucksvolles Filmdrama „Der Brutalist“ geradezu gefeiert.

Mit zehn Nominierungen, unter anderem in den wichtigsten Kategorien „Bester Film“, „Beste Regie“, „Bestes Drehbuch“ und „Bester Hauptdarsteller“ zählt Corbets Film zu den absoluten Favoriten bei der diesjährigen Oscarverleihung am 2. März. Welche weiteren Filme bei der 97. Verleihung der Oscars große Chancen auf eine Auszeichnung haben, zeigen wir euch hier:

Regisseur Brady Corbet verdient angeblich nichts mit „Der Brutalist“

International konnte „Der Brutalist“ bislang rund 31 Millionen US-Dollar einnehmen, hierzulande startete er am 13. Februar in den den Kinos. Doch für Regisseur Corbet fällt dabei offenbar nichts ab. Im „WTF with Marc Maron“-Podcast klagte er sein Leid: Er sei buchstäblich pleite. Mehr noch, seine letzten und damit einzigen beiden Filme brachten ihm und seiner Partnerin, Filmemacherin Mona Fastvold, praktisch nichts ein. Brotlose Kunst in seiner reinsten Form, wenn man so will. Und er stehe damit nicht allein da:

„Ich habe mit vielen Filmschaffenden gesprochen, deren Filme dieses Jahr nominiert sind und die ihre Miete nicht bezahlen können.“

Einige dieser Filme hatten ihre Weltpremieren bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes, so Corbet. Das sei beinahe ein Jahr, in dem die Filmschaffenden nichts anders täten als Marketingarbeit, um ihre Filme zu bewerben. Und diese Tätigkeit sei generell „eingepreist“, sprich unvergütet. Und weil sie dadurch keine Zeit hätten, um zu arbeiten, würden sie auch kein Geld verdienen.

Hollywood-Filmemacher muss Werbung drehen, um über die Runden zu kommen

Um überhaupt etwas Geld zu verdienen und nicht vollends das Angesparte aufzubrauchen, habe er in Portugal Auftragsarbeiten in der Werbebranche angenommen, erklärte er:

„Es war das erste Mal seit Jahren, dass ich etwas Geld verdient habe. Wir mussten sozusagen von einem Gehaltsscheck von vor drei Jahren leben.“

Eines dürfte aber sicher sein: Nach der Oscar-Nacht, wenn nicht eh schon geschehen, dürften so manche Studios bei Filmemacher Corbet durchklingeln, um ihn für ihre Filmprojekte anzuheuern. Da rollt dann wahrscheinlich auch der Rubel.

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