Einweg-Produkte aus Plastik dürfen in der EU seit 2021 nicht mehr verkauft werden. Im Folgenden stellen wir Ihnen acht wiederverwendbare Strohhalme aus alternativen Materialien vor.
Wussten Sie, dass die meisten Plastikstrohhalme nicht recyclebar sind, da sie von den Verwertungsanlagen nicht richtig erfasst werden und so auf der Müllhalde und in Abfallverbrennungsanlagen landen? Durch die Lagerung unter freiem Himmel werden die leichten Halme anschließend vom Wind weggeweht. Da ist es kaum verwunderlich, dass jedes siebte Müllstück, das an einem Strand oder einem Fluss aufgelesen wird, ein Trinkhalm aus Plastik ist. Noch schlimmer ist jedoch die Tatsache, dass es bis zu 500 Jahre dauert, bis der Trinkhalm vollständig zersetzt wurde. So lange belasten seine mikroskopisch kleinen Kunststoffteilchen unsere Meere. Es wird also höchste Zeit für Strohhalme aus wiederverwendbaren Materialien. Wir stellen Ihnen sieben sinnvolle Alternativen vor.
Wiederverwendbare Strohhalme: 7 Alternativen
1. Edelstahl
Die Lieferung der PURITY Strohhalmeumfasst einen Stoffbeutel, acht Halme mit einer Länge von je 21,5 Zentimetern und einem Durchmesser von jeweils fünf Millimetern sowie eine Reinigungsbürste. Das Material der Trinkhalme ist besonders widerstandsfähig und spülmaschinenfest, sodass Sie damit problemlos heiße oder kalte, dick- oder dünnflüssige Getränke genießen können. Einziger Wermutstropfen: Getränke ohne Geschmack, wie zum Beispiel Wasser, sind nicht so gut für die Edelstahl-Variante geeignet, da sie den metallischen Geschmack des Materials nicht überdecken sollen. Dafür halten diese Halme für die Ewigkeit und sind somit ökologisch wertvoll.
2. Glas
Die vier HALM Strohhalmewerden auch mit einer Reinigungsbürste geliefert. Sie haben eine Länge von 20 Zentimetern, der Durchmesser beträgt sieben Millimeter – sprich Sie können mehr Flüssigkeit auf einmal trinken. Genauso wie die Trinkhalme aus Edelstahl sind die aus Glas wiederverwendbar und spülmaschinengeeignet. Im Gegensatz zu Edelstahl haben sie jedoch den Vorteil, dass sie komplett geschmacksneutral sind, egal, zu welchem Getränk Sie greifen. Obendrein sind die Trinkhalme optisch sehr ansprechend. Negativ hervorzuheben ist hier jedoch, dass diese Variante nicht bruchfest ist. Auch wenn Sie schon einiges an Kraft aufwenden müssen, um einen Halm zu zerstören, so besteht die Gefahr.
3. Kunststoff
Hier bekommen Sie gleich 25 Strohhalme in verschiedenen Farben mit einer Länge von 22,2 Zentimetern und einem Durchmesser von sechs Millimetern auf einmal geliefert. Im Lieferumfang der ounona Trinkhalme aus Kunststoff ebenfalls enthalten ist eine Reinigungsbürste – sowie eine Plastikverpackung, die den Grundgedanken einer plastikfreien Variante leider gänzlich verfehlt und somit negativ zu bewerten ist. Positiv hervorzuheben ist hingegen, dass die Halme ebenfalls komplett geschmacksneutral, wiederverwendbar und spülmaschinenfest sind. Hinzukommt, dass an den Kunststoff-Varianten ein praktischer Ring angebracht wurde, der dafür sorgt, dass die biegsamen Halme nicht in eine Flasche reinrutschen oder herausgezogen werden können.
4. Bambus
Diese Strohhalme sind ein echter Blickfang, bergen jedoch auch einige negative Eigenschaften wie zum Beispiel die raue Oberfläche oder aber die Tatsache, dass sie nicht komplett geschmacksneutral sind. Im Lieferumfang der Bambaw Strohhalme aus Bambus enthalten sind zwölf Halme mit einer Länge von 22 Zentimetern und einem Durchmesser zwischen fünf und zehn Millimetern, eine Reinigungsbürste und ein verschließbarer Beutel. Die Strohhalme sind wiederverwendbar, können mehrfach gewaschen und biologisch abgebaut werden.
5. Silikon
Die Strohhalme aus Silikonsind mit etwas Vorsicht zu genießen, da sie (je nach Hersteller) einen intensiven Eigengeschmack haben sollen, der sich mit kaum einem Getränk überdecken lässt. In diesem Lieferumfang enthalten sind sechs Halme mit einer Länge von 21,5 Zentimetern und einer Öffnung von 5,5 Millimetern. Die Trinkhalme aus Silikon sind wiederverwendbar und spülmaschinenfest.
6. Papier
Die eBoot Strohhalme aus Papiersehen zwar ganz hübsch aus und sind auch biologisch abbaubar, dafür können sie nur einmalig benutzt werden – und sollen obendrein nicht geschmacksneutral sein. Abgesehen davon wird die plastikfreie Alternative paradoxerweise in einer Plastikverpackung geliefert. Insgesamt 100 Stück befinden sich in dem Lieferumfang, die Länge liegt bei 19,6 Zentimetern und der Durchmesser bei sechs Millimetern.
7. Nudeln
Wenig überraschend ist, dass die Pastastrohhalme nicht wiederverwendbar sind – da es sich um handelsübliche Nudeln handelt. Dadurch soll bei geschmacksneutralen Getränken der typische Pastageschmack deutlich hervortreten, zudem kleben die Halme an den Lippen. Positiv ist, dass die 25 unterschiedlich langen (zwischen 22,5 und 25 Zentimeter), sechs Millimeter dicken Strohhalme in Recyclingpapier geliefert werden, darüber hinaus sind die Nudeln biologisch abbaubar.
Wer hat den Strohhalm eigentlich erfunden?
Wie der Name schon vermuten lässt, bestanden die ersten bekannten Trinkhalme aus Stroh. Auf die Idee, dass man mithilfe von Strohhalmen Flüssigkeiten aufnehmen kann, entstand im südlichen Mesopotamien – die dort ansässigen Sumerer nutzen sie zum Biertrinken. Hier wird vermutet, dass die Aufnahme von Bestandteilen, die beim Fermentieren entstehen und auf den Boden sinken, durch die Halme vermieden werden konnte. Besonders faszinierend ist jedoch, dass schon 3000 v. Chr. Strohhalme aus unterschiedlichen Materialien (u.a. Gold) hergestellt wurden. Spätestens im 19. Jahrhundert gab es auch Strohhalme aus Weidelgras und schließlich 1888 den ersten Trinkhalm aus Papier, erfunden von Marvin C. Stein. Wer hätte gedacht, dass diese Strohhalme heute wieder modern sind?
Einwegplastik-Verbot in der EU seit 2021
Aufgrund der Verschmutzung unserer Meere sind seit 2021 in sämtlichen EU-Mitgliedsstaaten bestimmte Plastikprodukte verboten – so hat es das Europaparlament beschlossen. Davon betroffen sind in erster Linie Einweg-Artikel wie Strohhalme und Wattestäbchen, Plastikgeschirr oder Essensverpackungen aus Styropor. Sie alle werden an Stränden angespült und tragen dazu bei, die Umwelt zu zerstören. Neben dem Einwegplastik-Verbot wurde zudem beschlossen, dass ab 2030 alle Plastikflaschen zu wenigstens 30 Prozent aus recycelten Materialien hergestellt werden. Denn auch wenn Produkte aus Plastik nicht als "Gefahrengut" eingestuft werden, so trägt ihre Verwendung dazu bei, unsere Welt in einen gigantischen Mülleimer zu verwandeln.
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