4 months ago

"Pippi-Langstrumpf-Politik": CDU-Abgeordnete Schweinsburg für Gespräche mit AfD



Es war nur eine Frage der Zeit, bis aus der Thüringer CDU Forderungen nach Gesprächen mit der AfD kommen. Am Tag nach der Wahl meldet sich die frühere Landrätin und Neu-Delegierte Schweinsburg. Es ist nicht das erste Mal, dass sie sich in diese Richtung äußert.

Die Thüringer CDU sollte aus Sicht der Landtagsabgeordneten Martina Schweinsburg nicht nur mit der Linkspartei, sondern auch der AfD in Sondierungsgespräche gehen. "Über 30 Prozent der Thüringer haben AfD gewählt. Und das ist ein Respekt vor dem Wähler, mit denen, die sie gewählt haben, auch zu reden", sagte die Präsidentin des Thüringer Landkreistages. Damit erneuerte Schweinsburg ihre Haltung. Sie hatte bereits in der Vergangenheit Gespräche mit der AfD und Linken nicht ausschließen wollen.

"Diese Pippi-Langstrumpf-Politik, in der man sagt: 'Die AfD ist ein böses Kind, mit dem darfst du nicht spielen' ist gescheitert", sagte die 65-Jährige weiter. Sie gehe davon aus, dass die Partei sich in ernsthaften Sondierungsgesprächen auch entzaubern lasse.

Sie plädierte dafür, mit allen Parteien ins Gespräch zu gehen, auch mit der Linken. "Es kann dann auch durchaus sein, dass man keine Schnittmengen findet." Sie wolle sich aber an keinen Spekulationen zu möglichen Konstellationen oder Tolerierungsmodellen beteiligen. "Das ist nicht meine Entscheidung. Ich habe mich in eine Truppe einzufügen, und das mache ich auch."

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Die frühere Landrätin von Greiz wurde per Direktmandat erstmals in den Landtag gewählt. Sie wolle sich dort vor allem für die kommunale Selbstverwaltung einsetzen, sagte sie. "Wenn ich den Einfluss habe und wenn ich den bekomme, möchte ich gerne Pragmatik in die Politik bringen." CDU-Spitzenkandidat Mario Voigt hatte Schweinsburg vor der Wahl in ein Expertenteam für ein 100-Tage-Regierungsprogramm gerufen, das als eine Art Schattenkabinett galt.

In der Thüringer CDU gibt es seit Jahren Vertreter, die sich für Gespräche mit der AfD aussprechen. So hatte es etwa 2019 eine Erklärung von 17 Lokalpolitikern der CDU gegeben, in der sie "ergebnisoffene Gespräche" mit der AfD forderten. Zu den Unterzeichnern gehörte auch Schweinsburg.

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