Oliver Wnuk: Seine positive Bilanz nach Wohnungseinbruch

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Oliver Wnuk wurde bestohlen und verlor Computer, iPad und Bargeld. Doch der Einbruch brachte ihm auch eine überraschende Erkenntnis.

Schauspieler Oliver Wnuk (49), bekannt unter anderem als Kommissar in der Krimi-Reihe "Nord Nord Mord", wurde im vergangenen Jahr Opfer eines Einbruchdiebstahls in seiner Berliner Wohnung. Der Schauspieler hat jetzt überraschend offen über die Erfahrung und deren Auswirkungen auf sein Leben gesprochen. "Letztes Jahr, kurz bevor ich aus Berlin weggezogen bin, wurde bei mir eingebrochen. Es wurde viel geklaut, und das hatte auch was Befreiendes", sagte der gebürtige Konstanzer in einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung".

"Bei mir waren es der Computer und das iPad und wirklich auch Bargeld. Es war schon erheblich", erklärte Wnuk zum finanziellen Verlust. Der Schauspieler hatte zu diesem Zeitpunkt eine größere Summe Bargeld zu Hause, da ihm ein Freund dazu geraten hatte: "Wart ab, bald kommt der Blackout; und wenn die Geldautomaten nicht mehr funktionieren, brauchst du Bares."

Vom Schock zur Erkenntnis

Die Erfahrung, bestohlen worden zu sein, hat Wnuks Beziehung zu materiellen Werten grundlegend verändert. "Ich drücke es mal theatralisch aus: In dem Moment ist mir klargeworden, dass einem gar nichts gehört und man alles nur geliehen hat", reflektierte er.

Der emotionale Prozess nach dem Einbruch durchlief allerdings verschiedene Phasen: "Wenn man bestohlen wird, fühlt man sich erstmal hilflos. Vor allem, wenn es wie hier ein wirklich großer Diebstahl ist. Dann bilanziert man: Das haben sie also auch geklaut, das auch und das auch noch. Das ist ein Schock und fühlt sich fast wie Trauer an", beschrieb Wnuk seine anfänglichen Gefühle. "Erst kommt ein starkes Ohnmachtsgefühl. Aber dann kommt die Leichtigkeit: Lass los! Du brauchst das alles nicht."

Neue Lebensphilosophie

Bei seinem anschließenden Umzug an den Starnberger See habe er konsequent darauf geachtet, seinen Besitz zu reduzieren. "Ich bin mit sehr wenig umgezogen. Seit mehreren Jahren lebe ich wieder allein und ich fand es damals befreiend, so wenig Besitz wie möglich mitzunehmen", erklärte der Schauspieler.

Die Erfahrung führte zu einer minimalistischeren Lebenseinstellung. "Ich habe auch lange überlegt, ob ich mir noch mal einen Plattenspieler kaufe - weil ich dann auch wieder anfangen müsste, Platten zu sammeln. Das fand ich auch befreiend, es nicht zu tun", sagte Wnuk. Der TV-Star ging sogar so weit, eine vorsorgende Maßnahme zu treffen: "Für den Fall, dass jemand meine Adresse rauskriegt, richte ich hier also eine Botschaft an alle Einbrecher: Bei mir ist wirklich nichts zu holen - mit Ausnahme von 56 Schallplatten, die ich inzwischen schon wiederhabe."