Dank des anhaltenden Booms bei Künstlicher Intelligenz (KI) hat Nvidia Umsatz und Gewinn erneut mehr als verdoppelt. Aussagen zur neuen Chip-Generation Blackwell trübten aber die hohen Erwartungen.
Der KI-Chiphersteller Nvidia verzeichnet weiterhin glänzende Geschäfte. Für sein zweites Geschäftsquartal (bis Juli) meldete das kalifornische Technologieunternehmen einen Umsatz von 30 Milliarden Dollar. Das ist ein Zuwachs von 122 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert. Damit wuchs die Firma das fünfte Quartal in Folge prozentual dreistellig. Der Quartalsgewinn sprang im Jahresvergleich von gut 6,2 auf knapp 16,6 Milliarden Dollar hoch.
Beide Werte lagen etwas über den Markterwartungen. Auch die Umsatzprognose für das laufende dritte Quartal übertraf mit 32,5 Milliarden Dollar leicht die Analystenschätzungen von 31,9 Milliarden Dollar.
Aktie nachbörslich unter Druck
"Nvidia hat einen Rekordumsatz erzielt, da weltweit Rechenzentren für KI aufgerüstet werden", sagte Firmenchef Jensen Huang. Dennoch geriet die Nvidia-Aktie im nachbörslichen Handel unter Druck und büßte zunächst sieben Prozent ein. Marktexperten hatten besonderes Augenmerk auf die Aussagen zur neuen Prozessor-Generation Blackwell gelegt. Sie zeigten sich enttäuscht darüber, dass bei Blackwell noch Nacharbeiten nötig sind.
Allein wegen seines enorm gestiegenen Börsenwertes hat der weltweit größte Anbieter von KI-Hochleistungschips auch großen Einfluss auf die Börsen außerhalb des Technologiesektors. Zuletzt hatte das Unternehmen den Rang als weltweit wertvollster Konzern wieder an Apple verloren.
Schlüsseltechnologie für KI-Anwendungen
Nvidia-Technologien wurden ursprünglich für Grafikkarten entwickelt. Dann stellte sich aber heraus, dass sie sich auch hervorragend für die Rechenarbeit beim Anlernen von Anwendungen mit Künstlicher Intelligenz eignen, weil sie darauf ausgelegt sind, zahlreiche Berechnungen parallel auszuführen.
Nvidias Chips wurden damit zu einer Schlüsseltechnologie für die KI-Zukunft. Zusätzlich profitiert der Konzern vom Geschäft mit dazugehöriger Software und Diensten. Besonders stark wuchs im vergangenen Quartal das Geschäft mit Technik für Rechenzentren.