Erneute Klage gegen Sean "Diddy" Combs: Eine ehemalige Teilnehmerin seiner MTV-Show wirft dem Musikproduzenten sexuelle Belästigung vor.
Sean "Diddy" Combs (55) sieht sich mit einer weiteren Klage konfrontiert. Am 28. Februar soll Sara Rivers, eine ehemalige Teilnehmerin seiner MTV-Show "Making the Band" und Bandmitglied von Da Band, den Musikproduzenten, der seit September 2024 in Untersuchungshaft sitzt, auf 60 Millionen US-Dollar verklagt haben. Das berichtet das "People"-Magazin.
Rivers soll in ihrer 148 Seiten langen Anklageschrift behaupten, Combs habe sie sexuell belästigt, Körperverletzung begangen und sie unter "unmenschlichen" Bedingungen arbeiten lassen. Neben dem Musikproduzenten werden in den Dokumenten offenbar mehr als zwei Dutzend weitere Beschuldigte aufgeführt, darunter Universal Music, MTV, Bad Boy Records und Combs' Mutter Janice.
Das wirft Sara Rivers Sean Combs vor
Konkret wirft Rivers Combs vor, sie in einem Flur angegriffen zu haben. Sie behauptet, er sei auf sie zugekommen und habe sie mit dem Rücken gegen eine Ecke gedrückt. Er sei ihr nahe genug gekommen, "um sie zu küssen und sie mit tiefer, sinnlicher Stimme zu fragen, wie es ihr geht, ob es ihr gut geht und ob sie überhaupt irgendetwas braucht", zitiert "People". Combs habe dann angeblich "mit seiner linken Hand den Kragen ihrer Jacke zurechtgerückt und fuhr mit seiner linken Hand über ihre Brüste, während er den Satz wiederholte, wenn sie etwas brauche, solle sie es ihn wissen lassen".
In ihrer Klage beschuldigt Rivers den Musikproduzenten auch, "körperliche Drohungen gegenüber Gruppenmitgliedern" ausgesprochen zu haben und behauptet, er habe "gedroht, das Gesicht einer Person zu essen und eine andere zu töten".
Weiter behauptet sie, Combs habe ein "aggressives und missbräuchliches Verhalten" an den Tag gelegt, das angeblich ein "unmenschliches" Arbeitsumfeld ermöglichte, indem er ihre Ess- und Schlafenszeiten kontrollierte und sie wegen ihrer Bulimie verspottete. Zudem gibt sie an, dass sie "unbezahlte körperliche Arbeit" verrichten musste. Nach Angaben von Rivers erhielten sie und ihre Bandkollegen nach den Dreharbeiten zu drei Staffeln von "Making the Band" zwischen 2002 und 2004 nur eine "Pauschale von 5.000 Dollar pro Show und Person".
Diddys MTV-Realiltyshow "Making the Band" lief von 2000 bis 2009 und drehte sich um verschiedene Bands und deren Werdegang. Die Band Da Band, deren Mitglied Sara Rivers war, war von 2002 bis 2004 drei Staffeln lang Gegenstand der Show. In dieser Zeit sei Rivers auch dazu "gedrängt" worden, einen Vertrag zu unterschreiben.
Sprecher wehrt sich gegen "falsche Behauptungen"
In einer Erklärung gegenüber "People" sagte ein Sprecher von Combs, dass es sich um "ein weiteres Beispiel für falsche Behauptungen" handele. "Egal wie viele Klagen eingereicht werden, es wird nichts an der Tatsache ändern, dass Mr. Combs nie jemanden sexuell angegriffen hat - weder Mann noch Frau, weder Erwachsene noch Kinder", heißt es in der Erklärung.
Er wirft der Klägerin vor, die Klage lediglich eingereicht zu haben, weil am 1. März eine Frist für ein New Yorker Gesetz über geschlechtsspezifisch motivierte Gewalt abläuft. Es sei "klar, dass Opportunisten sich beeilen, in letzter Minute unbegründete Klagen einzureichen".
Laut "People" wurden am 28. Februar zusätzlich zu Rivers' Klage 14 neue Beschwerden gegen Combs eingereicht, darunter fünf Männer und neun Frauen.
Prozess gegen Diddy soll im Mai beginnen
Sean "Diddy" Combs sieht sich seit November 2023 mehreren Anklagen wegen sexuellen Missbrauchs, Vergewaltigung und körperlicher Gewalt gegenüber. Nachdem seine Ex-Partnerin Cassie Ventura ihn öffentlich beschuldigt hatte, folgten weitere Klagen, darunter Vorwürfe aus den 1990er Jahren und neuere Fälle. Im September 2024 wurde er in New York wegen schweren Straftaten wie Erpressung und sexueller Ausbeutung verhaftet und sitzt seither in Brooklyn in Untersuchungshaft. Sein Prozessbeiginn ist für Mai 2025 angesetzt. Seither wurden zusätzliche Klagen gegen ihn eingereicht, darunter von einem männlichen Escort und nun von Sara Rivers. Diddys Anwalt trat im Februar 2025 zurück und seine Kautionsanträge wurden mehrfach abgelehnt.