In einem Telefonat mit dem israelischen Regierungschef rief Bundeskanzler Scholz zur Vernunft auf und forderte ein Abkommen zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas.
Bundeskanzler Olaf Scholz hat in einem Telefonat mit dem israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu die Notwendigkeit eines Abkommens mit der radikalislamischen Hamas für eine Deeskalation im gesamten Nahen Osten betont. Ein Ende des Krieges im Gazastreifen sei "ein entscheidender Schritt zu einer regionalen Deeskalation", sagte Scholz, wie der stellvertretende Regierungssprecher Wolfgang Büchner am Sonntag mitteilte.
Es sei nun der Zeitpunkt gekommen, das Abkommen zur Freilassung der Geiseln und eines Waffenstillstands im Gazastreifen zu finalisieren, sagte Scholz demnach. Israel habe viele militärische Ziele im Kampf gegen die Hamas erreicht, zugleich seien zivile Opferzahlen und das menschliche Leid im Gazastreifen "gewaltig".
Verhandlungen laufen, und doch fürchtet Olaf Scholz Eskalation
In seinem Gespräch mit Netanjahu warnte Scholz mit Blick auf die Drohungen des Iran und seiner Verbündeten gegenüber Israel erneut vor der "Gefahr eines regionalen Flächenbrands" im Nahen Osten. Mehr denn je komme es jetzt darauf an die "destruktive Spirale von Vergeltungsgewalt zu durchbrechen, Spannungen abzubauen und sich konstruktiv für Deeskalation einzusetzen".
Libanon Angst vor Krieg Protokolle 18.50
Seit Monaten führen Katar, Ägypten und die USA Verhandlungen, um eine Waffenruhe im Gazastreifen und die Freilassung der dort noch immer festgehaltenen Geiseln zu erreichen. Zuletzt hatte sich der Konflikt im Nahen Osten aber erheblich zugespitzt. Israel hatte sich nach Angaben von Netanjahus Büros bereit erklärt, die Verhandlungen in der kommenden Woche fortzusetzen.