Donald Trump kappt die US-Militärhilfen für die Ukraine: Schlechte Nachrichten für Europa. Was gegen das Gefühl der Überforderung hilft – und was sonst noch heute wichtig wird.
Guten Morgen,
vielleicht sind Sie überfordert von all den – meist schlechten – Neuigkeiten, die uns täglich erreichen. Ich kann Ihnen versichern: Sie sind nicht allein. Selbst Nachrichtenprofis wie meine Kollegen, Kolleginnen und ich sind in diesen Tagen und Wochen teils überwältigt von der schieren Menge der unguten Nachrichten.
Ich erspare Ihnen hier, die News der vergangenen 24 Stunden zu rekapitulieren. Was wir aber merken: Mit dem Amtsantritt Präsident Trumps hat sich diese Situation der Überforderung deutlich verschlimmert. Warum das kalkuliert ist, hat mein Kollege Yannik Schüller bereits vor drei Wochen in seinem Meinungsbeitrag festgehalten:
"Diese völlige Reizüberflutung ist kein Zufall. Sie ist Strategie. Angesichts der schieren Flut an Dekreten hat niemand mehr eine Chance, vor die Welle zu kommen. (…) "Flood the Zone" (zu Deutsch: "Überflute das Gebiet") heißt dieses Prinzip, dessen Erfindung sich der ultrarechte Spindoktor Steve Bannon rühmt."
Wenn Sie sich also überflutet fühlen von Nachrichten aus den Vereinigten Staaten, könnten Sie sich sagen: Das ist Teil von Trumps Plan. Und ein weiterer Gedanke kann helfen: Wir erleben nicht zum ersten Mal eine Zeit, die für viele von Zukunftsangst geprägt ist. Mein Kollege Frank Donovitz rät daher in seinem Text zu "mehr cool" und weniger Angst.
Bis morgen!
Daniel Sippel
Donald Trump stellt Ukraine-Militärhilfe ein
Die wichtigste Nachricht aus der Nacht – hier kurz zusammengefasst:
- Die US-Militärhilfe für die angegriffene Ukraine wird ab sofort bis auf Weiteres ausgesetzt und einer Überprüfung unterzogen. Dabei geht es um Hilfen in Höhe von mehr als einer Milliarde US-Dollar.
- Die "New York Times" berichtete unter Berufung auf einen Regierungsbeamten, die Unterstützung solle erst wieder aufgenommen werden, wenn Trump sehe, dass die Ukraine sich zu Friedensverhandlungen mit Russland verpflichte. Dabei folgt die Trump-Regierung laut einigen Beobachtern der russischen Propagandaerzählung, dass der Aggressor Russland eigentlich Frieden wolle und die Ukraine sich gegen Friedensverhandlungen sperre.
Könnten westliche Länder den Wegfall der US-Hilfen kompensieren?
Das ist höchst fraglich. Besonders bei den Raketen für die Flugabwehrsysteme des Typs Patriot sind die US-Lieferungen nicht zu ersetzen. In der Flugabwehr könnten so schnell Schwachstellen entstehen, die das russische Militär für seine Angriffe mit ballistischen Raketen und Marschflugkörpern ausnutzen kann. Für das angeschlagene Energiesystem, wichtige Rüstungsfabriken oder andere strategisch bedeutsame Ziele der Russen gäbe es kaum Schutz.
Politik-Podcast: Hinter den Kulissen des Interviews mit Joschka Fischer
Trump wendet sich von Europa ab, das transatlantische Bündnis zerfällt – darüber hat der stern mit Joschka Fischer gesprochen. So lief das Interview.
Papst Franziskus geht es immer schlechter
Papst Franziskus hat zwei weitere schwere Atemkrisen erlitten. "Heute hatte der Heilige Vater zwei Anfälle akuter Ateminsuffizienz", erklärte der Vatikan am Montagabend. Die Krisen seien durch eine "erhebliche Schleimansammlung" in den Bronchien und eine daraus resultierende Verkrampfung hervorgerufen worden. Der 88-jährige Franziskus sei aber "aufmerksam, wach und kooperativ", erklärte der Vatikan. Es seien zwei Bronchoskopien vorgenommen worden, um "Sekret abzusaugen". Die Ärzte wollten weiter keine Prognose abgeben.
Am Nachmittag sei der Papst mit einer Sauerstoffmaske beatmet worden, hieß es im abendlichen medizinischen Bericht des Vatikans weiter. "Es gibt Höhen und Tiefen", verlautete aus Vatikankreisen über den Zustand des Papstes.
Was heute sonst noch wichtig wird
- Arabische Staats- und Regierungschefs beraten am Dienstag über Pläne für einen möglichen Wiederaufbau des Gazastreifens. Mit dem Gipfeltreffen in Kairo will die ägyptische Regierung den umstrittenen Plänen von US-Präsident Donald Trump etwas entgegensetzen, die Palästinenser dauerhaft in arabische Länder "umzusiedeln". Die Vereinten Nationen schätzen die Kosten für den Wiederaufbau des Gebiets, das wegen des Kriegs zwischen Israel und der Hamas in Trümmern liegt, auf 53 Milliarden US-Dollar.
- Für Borussia Dortmund geht es im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League am Dienstag (21.00 Uhr/Amazon Prime) gegen OSC Lille um eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel in der kommenden Woche. Der Tabellenfünfte aus Frankreich steht erstmals überhaupt im Achtelfinale der Königsklasse.
Mit Material der Agenturen.