Eigentlich haben Robert und Carmen Geiss ein Händchen für Geld und Investitionen. Doch in Frankreich zieht Ärger mit der Steuerbehörde auf. Es geht um ihr Hotel.
In den vergangenen Tagen wurde bekannt, dass Carmen und Robert Geiss offenbar Probleme mit den französischen Behörden haben. Sogar so sehr, dass ihnen die Zwangsversteigerung ihres Vier-Sterne-Hotels "Maison Prestige Roberto Geissini" am 25. April droht.
Das "Maison Prestige Roberto Geissini" ist ein Bed & Breakfast in Grimaud, Frankreich. Die Anlage umfasst 16 Zimmer, darunter 4 Suiten, verteilt auf 4 Villen. Jedes Zimmer ist klimatisiert und ausgestattet mit Doppelbett, Flachbildfernseher, Minibar, Safe und privatem Bad mit Pflegeprodukten. In den Suiten gibt es zusätzlich Bademäntel und eine Kaffeemaschine. Zur Ausstattung gehören drei Swimmingpools, Sonnenliegen, Sonnenschirme, Ruhezonen, Hängematten und ein Tennisplatz.
Robert und Carmen Geiss' Hotel läuft offenbar unter Immobilien-Investmentfirma
Der Zwangsversteigerungs-Startpreis für diese Anlage soll bei 1,5 Millionen Euro liegen. Doch wie kam es dazu? Die "Bild"-Zeitung tauchte tiefer in die Details ein. Im Zentrum der Nachzahlungsforderungen steht nach Informationen der Zeitung nicht direkt die Betreibergesellschaft des Luxushotels, sondern die Investmentfirma "Whereland Real Estate SA". Eine Firma, die Anteile am Hotel besitzen soll – und ebenfalls Robert Geiss gehört.
Das Grundstück kauften Robert und Carmen Geiss offenbar im Jahr 2008 und eröffneten 2015 ihr Hotel. Ursprünglich soll der Plan gewesen sein, alles aufzuhübschen und teuer weiterzuverkaufen. Doch aufgrund von Bauverzögerungen und der Wirtschaftskrise fanden sie wohl keine Käufer, sodass sie kurzerhand selbst in die Tourismusbranche einstiegen. Hätten sie das Hotel fünf Jahre nach dem Erwerb verkauft, hätten sie von steuerlichen Vorteilen profitiert. Genauer gesagt soll ein Immobilien-Verkauf einer Investmentfirma innerhalb von fünf Jahren in Frankreich an geringere Grunderwerbssteuer, Registersteuer und Mehrwertsteuer geknüpft sein.
Zwischen 2010 und 2022 sollen sich dann enorme Steuerschulden angehäuft haben. Das Magazin "Business Insider" sagt, dass es sich um eine Summe von rund sieben Millionen Euro handeln soll.
Laut der "Bild" soll es nach Ablauf dieser Fünf-Jahre-Grenze zu einer Steuerprüfung gekommen sein und obwohl Verkaufsbemühungen nachgewiesen werden konnten, habe die französische Steuerbehörde "(...) diese Einlassungen in die Verhandlungen und das Verfahren nicht anerkannt und fordert die ausstehenden Restbeträge mit Zinsen, Säumniszuschlägen und Geldstrafen", sagt die Quelle der Zeitung.
Ein Gericht im südfranzösischen Draguignan hat auf Antrag der Steuerbehörden bereits grünes Licht für die Zwangsversteigerung gegeben. Doch die Geissens wehren sich – sie haben Berufung eingelegt. Eine endgültige Entscheidung wird im Laufe des Aprils erwartet.
Quellen: Business Insider, Bild