
Die Hängepartie bei der Kanzlerwahl würfelt den Zeitplan nur kurz durcheinander: Nach dem erfolgreichen zweiten Wahlgang steht dem Regierungswechsel nichts mehr im Wege. Wer übernimmt im Bundeskabinett welchen Posten? Die 17 Frauen und Männer neben Merz im Überblick.
Der schwarz-rote Koalitionsvertrag steht, die Posten im Bundeskabinett sind besetzt: Rund zehn Wochen nach der Bundestagswahl bekommt Deutschland eine neue Bundesregierung. Wer übernimmt welches Ministerium? Der Bundestag hat CDU-Kanzlerkandidat Friedrich Merz im zweiten Wahlgang zum Bundeskanzler gewählt.
Damit kann die Regierungsbildung nach kurzer Verzögerung voranschreiten. Bei den Kabinettssitzungen im Kanzleramt sollen künftig 16 Ressortchefinnen und -Chefs neben dem künftigen Bundeskanzler Platz nehmen. Dazu kommt ein sogenannter Bundesminister für besondere Aufgaben als neuer Chef im Kanzleramt. Wer bekommt welchen Posten?
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Nach der vorgezogenen Bundestagswahl vom 23. Februar 2025 und den nachfolgenden Koalitionsverhandlungen von Union und Sozialdemokraten gehen sieben Ministerien an den Juniorpartner SPD. Mit Lars Klingbeil als künftigem Finanzminister, Boris Pistorius im Verteidigungsministerium und Bärbel Bas als Nachfolgerin von Hubertus Heil im Arbeitsministerium gehen drei besonders gewichtige Einzeletats an die SPD.
Nach dem neuen Zuschnitt waren insgesamt 16 Ressorts neu zu vergeben - ein Ministerium mehr als bisher. Zusätzlich wird mit dem Kanzleramtschef eine weitere Person im Ministerrang am Kabinettstisch sitzen. Drei der teils neu eingeteilten Verantwortungsbereiche kann die kleinere Unionsschwester CSU für sich beanspruchen. Viel Einfluss etwa dürfte künftig Alexander Dobrindt im Innenministerium ausüben. Zusätzlich wird neben dem Landwirtschaftsministerium unter Alois Rainer auch das neu geschaffene Aufgabenfeld Forschung und Raumfahrt mit Dorothee Bär von der CSU geführt.
17 Ministerstühle am Kabinettstisch
Das komplett neu geschaffene Ministerium für "Digitalisierung und Staatsmodernisierung" wird den bisher vorliegenden Vereinbarungen zufolge mit Karsten Wildberger, einem parteilosen Kandidaten, besetzt. Die übrigen fünf Ministerien sollen unter der CDU-Leitung stehen: Johannes Wadephul als Vizekanzler im Auswärtigen Amt, Katherina Reiche im Ministerium für Wirtschaft und Energie, Nina Warken als neue Bundesgesundheitsministerin, Patrick Schnieder im Verkehrsministerium und Karin Prien im Bildungs- und Familienministerium.
Ergänzt wird die Kabinettsrunde vom designierten Kanzleramtsminister Thorsten Frei (CDU), der unter dem neuen Bundeskanzler Merz die Regierungsgeschäfte im Bundeskanzleramt koordinieren soll. Dazu kommen noch eine Reihe von Posten in der zweiten Reihe wie etwa der künftige Kulturstaatsminister Wolfram Weimer (parteilos), der künftige Bund-Länder-Beauftragte Michael Meister oder die künftige Sportbeauftragte der Bundesregierung, Christiane Schenderlein.
Die Personalien sind festgezurrt, der Kanzler im zweiten Anlauf gewählt. Noch am Abend übergibt Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier den vorgesehenen Ministerinnen und Minister wie geplant ihre Ernennungsurkunden.
Im Bundestag legt Merz als künftiger Regierungschef den Amtseid ab. Gut zehn Wochen nach der Bundestagswahl - und auf den Tag genau ein halbes Jahr nach dem Bruch der Ampelregierung - ist der Regierungswechsel abgeschlossen. Die neue Bundesregierung kann damit ihr Amt antreten.