Christian Lindner sieht seine Glaubwürdigkeit durch das Ende der Ampel nicht beschädigt. Für die Zukunft wünscht sich der FDP-Chef eine Regierungskoalition mit der CDU. Denn nur eine Mehrheit ohne linke Parteien könne eine wirkliche Richtungsentscheidung vollziehen, meint der Liberale.
FDP-Chef Christian Lindner kann sich eine zukünftige Regierungskoalition mit der CDU vorstellen. "Wir haben sehr gute Erfahrungen miteinander", sagt der Liberale im RTL Nachtjournal Spezial über seine Beziehung mit CDU-Kanzlerkandidat Friedrich Merz. "Gerade auch in unserem gemeinsamen Heimatland Nordrhein-Westfalen hatten wir ja eine erfolgreiche schwarz-gelbe Koalition. Und ich glaube, für das Land übrigens wäre das auch eine gute Perspektive." Eine Schwarz-Rote oder Schwarz-Grüne Koalition wäre nur eine "Ampel-Light". Eine wirkliche Richtungsentscheidung in Deutschland brauche aber "eine Mehrheit ohne linke Parteien".
Seine persönliche Glaubwürdigkeit sieht Lindner durch den Bruch der Ampelkoalition nicht beschädigt. "Da habe ich mir überhaupt nichts vorzuwerfen", so der Liberale. SPD und Grüne hätten "bereits im Juli hinter dem Rücken der FDP über eine Vertrauensfrage im Herbst nachgedacht". Ein Vorhaben, das jetzt umgesetzt werde.
"Umgekehrt haben wir gesagt: Wir wollen eine neue Politik, weil wir die Menschen mit der Sorge um den Arbeitsplatz nicht alleine lassen können. Weil wir erkennen müssen, bei Migration muss sich was verändern, weil wir nicht alles mit Schulden finanzieren können", erklärt Lindner weiter. "Und wenn nicht, sind wir bereit, gemeinsam wie Gerhard Schröder damals, ehrenvoll Neuwahlen anzustreben. Das war unser Angebot, und da ist niemand getäuscht worden."
Den deutschen Sonderweg, fünf Jahre früher klimaneutral sein zu wollen als die übrigen Länder Europas, kritisiert Lindner. Stattdessen wirbt er dafür, die deutsche Vorreiterrolle aufzugeben. "Wenn wir fünf Jahre schneller sind, bedeutet das nur: Wir stoßen weniger CO2 aus. Aber das wird dann von Polen oder von Frankreich ausgestoßen werden. Das heißt, fürs Weltklima ändert sich nichts. Jede Tonne, die wir schneller und mehr einsparen, die nutzen andere."
Das gesamte Interview ist im RTL Nachtjournal Spezial am Donnerstag ab 0:25 Uhr bei RTL zu sehen.