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Mehrere Festnahmen: Gaza-Deal: Jubel in Berlin und anderen Städten



Die Nachricht über einen Waffenstillstand zwischen Israel und der Hamas löst nicht nur im Gazastreifen Jubel aus. Auch auf den Straßen von Berlin und anderen Städten wird gefeiert. In Neukölln werden mehrere Personen festgenommen, die verbotene Parolen skandieren.

Nach Bekanntwerden der Vereinbarung über eine Waffenruhe im Gazastreifen zwischen Israel und der islamistischen Hamas haben sich Dutzende Menschen spontan in Berlin-Neukölln versammelt. Die kurzfristig angemeldete Kundgebung am Hermannplatz habe "Jubelcharakter", sagte ein Polizeisprecher. Die Polizei sprach von bis 150 Teilnehmern.

Zunächst war von einem friedlichen Verlauf die Rede, am späteren Abend kam es laut Polizei wiederholt zu Straftaten. Da der Versammlungsleiter keine Einflussmöglichkeiten auf die Kundgebung mehr habe, werde diese aufgelöst, teilte die Polizei auf X mit. Es seien drei Ermittlungsverfahren unter anderem wegen des Skandierens verbotener Parolen eingeleitet und mehrere Personen festgenommen worden. Beobachter berichten, dass unter anderem der Slogan "From the river to the sea" zu hören war, der in Deutschland nach dem 7. Oktober 2023 verboten wurde.

Auch in anderen Städten gab es spontan kleinere Demonstrationen mit jeweils einigen Dutzend Teilnehmern, etwa in Hamburg am Hachmannplatz, in Frankfurt am Main am Kaisertor, am Mainzer Hauptbahnhof, in Leipzig und Hannover. Die Polizei sprach von friedlichen Kundgebungen und gut gelaunten Demonstranten.

Nach mehr als 15-monatigen heftigen Kämpfen haben sich Israel und die islamistische Hamas nach Angaben des Vermittlers Katar auf eine Waffenruhe im Gazastreifen und die Freilassung von Geiseln im Gegenzug für palästinensische Häftlinge geeinigt. Sie soll am Sonntag in Kraft treten und in einer ersten Phase 42 Tage dauern.

Baerbock: "Tag der Erleichterung"

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Bundesaußenministerin Annalena Baerbock sprach von einem "Tag der Erleichterung". Das Leid können nun auf allen Seiten ein Ende finden, erklärte die Grünen-Politikerin. Die Einigung gebe "den Menschen in Gaza, den Geiseln und ihren Angehörigen und allen Menschen der Region nach 15 Monaten greifbare Hoffnung". Die Ministerin rief alle Beteiligten auf, die Vorgaben des Abkommens zu erfüllen: "Die Geiseln müssen schnell und entsprechend der Vereinbarung freikommen. Humanitäre Hilfe muss massiv zu den notleidenden Menschen in Gaza kommen", mahnte sie.

Die Waffenruhe kann aus Sicht der Bundesaußenministerin "der erste Schritt für einen echten politischen Prozess sein" hin zu einem "dauerhaften Frieden". "Diese Chance dürfen wir nicht verstreichen lassen", mahnte Baerbock und warb für eine Zweistaatenlösung im Nahen Osten.

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