Mehr Mannschaften, neuer Modus: Die Klub-WM findet ab dem nächsten Jahr in einem anderen Format statt. Die wichtigsten Fragen und Antworten zum Fifa-Turnier im Überblick.
Was ist die Klub-WM?
Die Klub-WM ist ein interkontinentales Turnier, an dem die Gewinner des jeweils wichtigsten Klub-Wettbewerbs ihres Kontinents teilnehmen. Zum Beispiel der Champions-League-Sieger in Europa. Zum letzten Mal nahmen bei der Klub-WM 2023 sieben Teams teil und traten im K.o.-Modus gegeneinander an. Das alles soll sich nun ändern.
Wie funktioniert der neue Modus ab 2025?
Ab 2025 wird die Klub-WM auf 32 Meisterschaften aufgestockt und findet nicht mehr jährlich, sondern nur noch alle vier Jahre statt. Die teilnehmenden Vereine treffen in acht Gruppen mit je vier Teams aufeinander. Danach ziehen die beiden besten Vereine aus jeder Gruppe in die K.o.-Runde ein. Der Modus ist dann also ähnlich wie bisher bei klassischen Weltmeisterschaften, die ab 2026 aber auch in einem neuen Format stattfinden. Zum ersten Mal treten dann 48 Nationen gegeneinander an.
Wie haben sich die Vereine qualifiziert?
Für die Klub-WM hat jeder Kontinentalverband ein bestimmtes Kontingent an Startplätzen bekommen. Aus Europa, Südamerika, Afrika, Asien und Afrika waren jeweils die Gewinner der Kontinentalwettbewerbe von 2021 bis 2024 teilnahmeberechtigt. Die Vergabe der restlichen Plätze erfolgte über Ranglisten, für die die Ergebnisse der jeweiligen Turniere in diesem Zeitraum ausschlaggebend sind.
Aus Ozeanien darf nur ein Team dabei sein, weswegen aus den Gewinnern der Ofc Champions League der letzten vier Jahre ein ähnliches Ranking ermittelt wurde. In der Rangliste schnitt Auckland City am besten ab. Zusätzlich ist Inter Miami als Vertreter des Gastgeberlandes gesetzt.
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Wer nimmt dementsprechend an der Klub-WM teil?
Uefa (12 Teilnehmer):
- FC Chelsea (Champions-League-Sieger 2021)
- Real Madrid (Champions-League-Sieger 2022 & 2024)
- Manchester City (Champions-League-Sieger 2023)
- FC Bayern München
- Paris Saint-Germain
- Inter Mailand
- FC Porto
- Benfica Lissabon
- Borussia Dortmund
- Juventus Turin
- Atletico Madrid
- RB Salzburg
Conmebol (6 Teilnehmer):
- Palmeiras Sao Paulo (Copa-Libertadores-Sieger 2021)
- Flamengo Rio de Janeiro (Copa-Libertadores-Sieger 2022)
- Fluminense Rio de Janeiro (Copa-Libertadores-Sieger 2023)
- Botafogo Rio de Janeiro (Copa-Libertadores-Sieger 2024)
- River Plate Buenos Aires
- Boca Juniors Buenos Aires
Caf (4 Teilnehmer):
- Al Ahly Kairo (Champions-League-Sieger 2021, 2023 & 2024)
- Wydad Casablanca (Champions-League-Sieger 2022)
- Esperance de Tunis
- Mamelodi Sundowns (Pretoria, Südafrika)
Afc (4 Teilnehmer):
- Al-Hilal (Champions-League-Sieger 2021)
- Urawa Red Diamonds (Champions-League-Sieger 2022)
- Al Ain (Champions-League-Sieger 2024)*
- Ulsan HD (Südkorea)
Concacaf (4 Teilnehmer):
- CF Monterrey (CL-Sieger 2021)
- Seattle Sounders (CL-Sieger 2022)
- Klub Leon (CL-Sieger 2023)
- CF Pachuca (CL-Sieger 2024)
Ofc (1 Teilnehmer):
- Auckland City
Gastgeber-Vertreter (1):
- Inter Miami (Sieger Regular Season Mls 2024)
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Wie läuft die Auslosung?
Die 32 Teilnehmer wurden in vier Töpfe mit jeweils acht Mannschaften eingeteilt. Die Bayern werden aus Topf 1 gezogen, der BVB aus Topf 2. In der Gruppenphase können die beiden Bundesligisten nicht aufeinandertreffen. Grundsätzlich dürfen zudem nur maximal zwei Vereine aus der Europäischen Fußball-Union Uefa in einer Gruppe sein.
Wichtig ist dabei die Einsortierung in eine Rangliste der europäischen Vereine. Die Bayern liegen hier auf Position drei und bekommen in jedem Fall einen Verein von den Uefa-Plätzen 9 bis 12 zugelost, das sind Atlético Madrid, Benfica Lissabon, Juventus Turin und der FC Salzburg.
Die Dortmunder als sechststärkster Uefa-Verein werden nicht in eine Gruppe mit den vier besten Europa-Klubs gelost, der BVB trifft also nicht direkt auf Manchester City, Real Madrid oder Paris Saint-Germain. Dafür ist entweder Flamengo Rio de Janeiro, Palmeiras São Paulo, River Plate aus Buenos Aires oder Fluminense Rio de Janeiro ein Gegner. Das sind die besten Klubs der südamerikanischen Konföderation Conmebol in Topf 1.
Wann und wo finden die Spiele statt?
Bevor die WM 2026 in den USA, Kanada und Mexiko stattfindet, sind die USA zudem Gastgeber der Klub-WM 2025. Das Turnier beginnt beim Eröffnungsspiel am 15. Juni mit einem Heimspiel von Inter Miami im Hard Rock Stadium. Danach finden die Partien bis zum Turnierende am 13. Juli in den folgenden elf Städten statt: New York, Atlanta, Charlotte, Cincinnati, Los Angeles, Miami, Nashville, Philadelphia, Seattle, Washington D.C. und Orlando. In Orlando stehen sogar zwei Stadien zur Verfügung.
Welche Kritik gibt es an dem neuen Format?
Spieler von Topklubs haben gemeinsam der Gewerkschaft Fifpro die hohe Belastung kritisiert. Demnach trügen Turniere wie die Klub-WM dazu bei, dass Profis noch mehr Partien absolvieren müssen und einen turnierfreien Sommer weniger haben (lesen Sie dazu auch: Am Limit: Wie Profifußballer unter der hohen Belastung leiden)
Wer überträgt die Klub-WM 2025?
Nach langer Suche hat die Fifa einen Medienpartner gefunden: Dazn hat sich exklusiv die Rechte für die Klub-WM gesichert – und soll Medienberichten zufolge eine Milliarde US-Dollar dafür ausgegeben haben (ca. 950 Millionen Euro). Der Sport-Streamingdienst überträgt alle Spiele weltweit live – und das kostenlos. Dafür sei kein kostenpflichtiges Abonnement nötig, heißt es seitens des Internet-Senders. Ein Account reiche aus, um die Partien zu sehen.
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Ist die bisherige Klub-WM damit Geschichte?
Ja und nein. Zusätzlich zur aufgeblasenen Klub-WM, die alle vier Jahre stattfindet, soll künftig ein jährliches Turnier weiterhin bestehen – nur deutlich ausgedünnt und unter anderem Namen. Beim sogenannten Interkontinental-Pokal trifft der europäische Champions-League-Sieger auf den Gewinner eines Mini-Turniers aller Champions-League-Sieger der anderen Konföderationen. Der Sieger trifft am 18. Dezember 2024 auf Real Madrid, den amtierenden Champions-League-Sieger Europas.
Was verdienen die Vereine an dem Turnier?
Darüber gibt es keine eindeutigen Berichte. Laut Gerüchten sollen sich die Antritts- und Preisgeldern zwischen 30 und 100 Millionen Euro bewegen.
Was ist bislang noch unklar?
Noch ist nicht beschlossen, zu welchen Uhrzeiten und in welchen Stadien welche Spiele ausgetragen werden. Das legt die Fifa nach der Auslosung fest. Ein Grund dafür ist wohl, dass der Verband sich den entsprechenden Fernsehmärkten anpassen will.