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Marktbericht: Nvidia drückt auf die Stimmung



marktbericht

Stand: 29.08.2024 07:45 Uhr

Die Zahlen von Nvidia Zahlen haben am Aktienmarkt für Ernüchterung gesorgt, die hochgesteckten Erwartungen blieben unerfüllt. Heute stehen deutsche Inflationsdaten im Fokus.   

Der DAX dürfte nach Berechnungen von Banken und Brokern heute kaum verändert in den Handel starten. Gestern war der deutsche Leitindex knapp an einem Rekordhoch vorbeigeschlittert. Mit knapp 18.857 Punkten näherte sich der DAX bis auf wenige Zähler seinem Allzeithoch von 18.893 Zählern von Mitte Mai an. Mit 18.782 Punkten schloss er schließlich 0,5 Prozent höher.

Belastend wirken zunächst die Zahlen des Chipherstellers Nvidia. Trotz Rekordumsätzen verfehlte der Ausblick des US-Unternehmens die hohen Erwartungen der Anleger. Die Aktie brach nachbörslich um 7,6 Prozent ein, der Marktwert sank um 236 Milliarden Dollar.

"Insgesamt tritt der Aktienmarkt vor der US-Wahl in eine schwächere Phase des Jahres ein, so war es zumindest im Durchschnitt der Wahljahre seit 1932", erklärt Konstantin Oldenburger, Marktexperte bei CMC Markets. Diese Phase könne bis Mitte Ende Oktober dauern, sollten sich die saisonalen Muster wiederholen. Oldenburger räumt aber ein, dass der bevorstehende Zinssenkungszyklus der Fed in diesem Jahr einiges anders laufen lassen könnte.

Die Themen des Tages sind heute die wöchentlichen US-Arbeitslosenzahlen, die angesichts der Fokussierung der US-Notenbank Federal Reserve auf den Arbeitsmarkt an Bedeutung gewonnen haben. Hinzu kommen die Inflationszahlen aus Deutschland und Spanien. Hier erhoffen sich Anleger Hinweise auf mögliche Zinssenkungen der EZB.

Die Teuerungsrate ist nach Prognosen von Ökonomen auf den niedrigsten Stand seit fast dreieinhalb Jahren gefallen. Im Juli war sie noch auf 2,3 Prozent gestiegen von 2,2 Prozent im Juni.

Der US-Leitindex Dow Jones war vor der Veröffentlichung der Nvidia-Zahlen mit einem Minus von 0,4 Prozent bei 41.091 Punkten aus dem Handel gegangen. In Erwartung der Ergebnisse waren die Anleger nervös. Der marktbreite S&P 500 verlor 0,6 Prozent auf 5.592 Punkte, der technologielastige Nasdaq gab 1,1 Prozent auf 17.556 Zähler ab.

Die Quartalszahlen des KI-Chipriesen Nvidia belasten auch die Märkte in Asien. In Tokio verlor der 225 Werte umfassende Nikkei 0,4 Prozent auf 38.220 Punkte, wobei vor allem Technologiewerte unter Druck standen. Der breiter gefasste Topix verlor 0,3 Prozent auf 2.684 Punkte.

Die chinesischen Börsen zeigten sich ebenfalls schwächer. Der Shanghai Composite gab um 0,4 Prozent auf 2.825 Punkte nach, während der CSI 300 um 0,1 Prozent auf 3.282 Punkte fiel. Enttäuschende Unternehmenszahlen und eine schwache Konjunkturerholung drückten auf die Stimmung.

Gestützt auf den Erfolg neuer Produkte mit Künstlicher Intelligenz (KI) hat Salesforce Umsatz und Ertragskraft gesteigert. Daraufhin hob der SAP-Rivale seine Gesamtjahresziele teilweise an. Mit der Umsatzprognose für das angelaufene Quartal blieb das Unternehmen allerdings hinter den Markterwartungen zurück. Die bereinigte operative Marge habe im abgelaufenen Quartal mit 33,7 Prozent einen Rekordwert erreicht. Die Erlöse seien währungsbereinigt um überraschend deutliche neun Prozent auf 9,33 Milliarden Dollar gewachsen.

Eine steigende Nachfrage nach Computern und Künstlicher Intelligenz (KI) hat HP wieder wachsen lassen. Im dritten Quartal wuchs der Umsatz um 2,4 Prozent auf 13,52 Milliarden Dollar. Damit verzeichnete der Konzern erstmals ein Umsatzwachstum nach acht rückläufigen Quartalen in Folge. "Wir sind zufrieden mit unserer Rückkehr zum Umsatzwachstum und stolz auf die Innovationen, die wir im Quartal geliefert haben", sagte Konzernchef Enrique Lores. Dazu zähle auch die Einführung der nächsten Generation von KI-fähigen Computern.

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