marktbericht
War der gestrige Aufwärtstag nur ein Ausrutscher? Der DAX schickt sich an, seinen kurzfristigen Abwärtstrend zum Wochenschluss wieder aufzunehmen, und steuert nun auf einen hohen Wochenverlust zu.
Der DAX wird der Kursentwicklung an den Terminmärkten zufolge schwächer starten. Der Broker IG taxiert die 40 deutschen Standardwerte zur Stunde 0,2 Prozent tiefer bei 19.406 Punkten. War der jüngste Aufwärtstag also nur Ausrutscher?
Der DAX hatte gestern seine Verlustserie beendet und erstmals in dieser Börsenwoche im Plus geschlossen. Zum XETRA-Schluss stand ein Plus von 0,3 Prozent auf 19.443 Punkte. Für gute Stimmung sorgten Zinshoffnungen nach den jüngsten Konjunkturdaten für die Euro-Zone.
Seit vergangenem Freitag steht für das deutsche Börsenbarometer nunmehr ein Minus von 1,1 Prozent zu Buche. Die DAX-Bullen müssen sich also richtig anstrengen, wollten sie noch einen versöhnlichen Wochenschluss erreichen.
Nach Börsenauftakt dürfte sich die Aufmerksamkeit der Anleger auf das Geschäftsklima des Münchner ifo-Instituts im Oktober richten. Ökonomen erwarten, dass das an den Finanzmärkten stark beachtete Barometer auf 85,5 Punkte von 85,4 Zählern steigen wird. Die Stimmung in den Chefetagen der deutschen Wirtschaft hatte sich im September den vierten Monat in Folge eingetrübt.
Die Kursentwicklung an der Wall Street bietet den Anlegern dabei nur wenig Orientierung. Der US-Standardwerteindex Dow Jones hatte sich gestern mit einem Minus von 0,3 Prozent bei 42.374 Punkten aus dem Handel verabschiedet.
Dagegen gewann der breit gefasste S&P 500 0,2 Prozent auf 5.809 Zähler, und der technologielastige Nasdaq zog um 0,8 Prozent auf 18.415 Stellen an. Die beiden Indizes profitierten dabei vom knapp 22-prozentigen Kurssprung der Tesla-Aktie nach Zahlen.
Von den asiatischen Aktienmärkten kommen am Morgen ebenfalls gemischte Signale. So liegt der 225 Werte umfassende Nikkei-Index im späten Tokioter Handel 1,0 Prozent im Minus. Anleger sorgen sich um eine mögliche politische Instabilität, könnte bei den Wahlen am Sonntag doch die Regierungskoalition in Japan ihre parlamentarische Mehrheit verlieren.
Die Börse in Shanghai notiert dagegen zur Stunde 0,8 Prozent im Plus, auch der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen legt zu.
Der Goldpreis gibt 0,3 Prozent nach auf 2.726 Dollar. Das gelbe Edelmetall hatte zur Wochenmitte bei 2.785 Dollar ein frisches Rekordhoch markiert. Vor allem die gesunkenen Zinssenkungserwartungen und die Krise im Nahen Osten hatte zuletzt die Anleger in Gold getrieben. Der Euro tendiert am Morgen bei 1,0821 Dollar seitwärts.
Am Rohstoffmarkt verteuerte sich die Rohöl-Sorte Brent aus der Nordsee um 0,2 Prozent auf 74,55 Dollar je Barrel (159 Liter). Die Spannungen in der weltweit wichtigsten Ölförderregion, dem Nahen Osten, und eine Wiederaufnahme der Waffenstillstandsgespräche im Gazastreifen in den kommenden Tagen halten die Händler in Atem.
Im DAX steht am Morgen Mercedes-Benz im Fokus. Der Autobauer legt noch vor Börseneröffnung seine Zahlen für das dritte Quartal vor. Das bereinigte Konzernergebnis vor Zinsen und Steuern dürfte sich laut den von Bloomberg befragten Experten auf 2,56 Milliarden Euro belaufen und damit um fast die Hälfte abrutschen.
Der brasilianische Fleischkonzern JBS und das mexikanische Unternehmen Sigma Alimentos buhlen Insidern zufolge um das milliardenschwere Hotdog- und Aufschnittgeschäft des US-Lebensmittelriesen Kraft Heinz. Die Veräußerung der beliebten Hot-Dog-Marke Oscar Mayer könnte den Amerikanern fast drei Milliarden Dollar einbringen, hieß es aus mit der Angelegenheit vertrauten Kreisen.
Microsoft-CEO Satya Nadellas Vergütung ist im Geschäftsjahr 2024 wegen seiner Aktienzuteilungen um 63 Prozent auf 79,1 Millionen Dollar gestiegen. Nadella erhielt rund 71 Millionen Dollar in Aktienzuteilungen. 2023 hatte er Aktienzuteilungen in Höhe von 39 Millionen Dollar bezogen. Die Microsoft-Aktien hatten in dem am 30. Juni 2024 in den USA zu Ende gegangenen Geschäftsjahr um rund 31,2 Prozent zugelegt.