3 days ago

Marktbericht: Den Börsen droht ein "Panic Monday"



marktbericht

Stand: 07.04.2025 07:47 Uhr

Die Panikreaktion an den Börsen setzt sich zu Beginn der neuen Woche fort. In Tokio stürzt der Nikkei um knapp sieben Prozent ab - und auch der DAX steuert auf einen erneuten Kurseinbruch zu.

Angela Göpfert

Der Börsen-Crash wegen des Zollpakets von US-Präsident Donald Trump geht in die Verlängerung. Die globalen Aktienmärkte verzeichnen zu Wochenbeginn erneut massive Verluste. In Japan stürzt der 225 Werte umfassende Nikkei-Index an der Leitbörse in Tokio um 6,7 Prozent auf 31.511 Punkte ab. Die Börse in Shanghai bricht um 6,5 Prozent ein - und der Hang Seng in Hongkong rauscht um 10,1 Prozent in die Tiefe. Analyst Christian Henke vom Broker IG spricht von einem "weltweiten Kursmassaker".

Auch am deutschen Aktienmarkt drohen erneut empfindliche Kursverluste: Statt einer positiven Gegenbewegung nach dem Fünf-Prozent-Kurssturz am Freitag droht dem DAX nun ein erneuter Kurseinbruch. Der Broker IG taxiert die deutschen Standardwerte zur Stunde 4,0 Prozent tiefer bei 19.810 Punkten.

Der DAX würde somit erstmals seit Anfang Januar unter die Marke von 20.000 Punkten fallen. Zudem würde das deutsche Börsenbarometer seine 200-Tage-Linie reißen - damit würden sich dann auch die langfristigen Perspektiven am deutschen Aktienmarkt deutlich eintrüben. Das zwischenzeitliche Jahresplus von rund 18 Prozent wird wohl komplett ausradiert.

Der DAX würde damit einem typischen Kursmuster folgen. Gerade in Crash-Situationen setzen sich die drastischen Kursverluste eines "Black Friday" häufig an einem "Panic Monday" fort. Erst am Dienstag, dem "Turnaround Tuesday", gelingt dann die Wende nach oben.

Auch an der Wall Street dürfte sich das Kursmassaker vom Freitag heute fortsetzen. Der Future auf den Leitindex Dow Jones liegt aktuell 2,8 Prozent im Minus, der Future auf den technologielastigen Nasdaq 100 rauscht sogar um 4,6 Prozent in die Tiefe.

Das Zollpaket von US-Präsident Trump sendet damit weiter Schockwellen durch die Märkte. Am Freitag war der Dow auf den niedrigsten Stand seit Mitte vergangenen Jahres gefallen. Mit einem Wochenminus von mehr acht 8 Prozent war es für den Index die verlustreichste Börsenwoche seit Jahren.

Der DAX verbuchte ebenfalls ein Wochenminus von mehr als acht Prozent - und damit seinen größten Verlust in einer Handelswoche seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine im Frühjahr 2022.

Das Börsenbeben radierte auch Vermögenswerte von Privatanlegern in Milliardenhöhe quasi über Nacht aus. Ihnen müssen die Aussagen Trumps zum Kurssturz an den Börsen wie blanker Hohn vorkommen: "Ich denke, es läuft sehr gut", sagte der US-Präsident. "Die Märkte werden boomen, die Aktien werden boomen, das Land wird boomen."

Er habe das Abrutschen der Märkte nicht beabsichtigt, sagte Trump. "Ich will nicht, dass irgendetwas nach unten geht, aber manchmal muss man Medizin nehmen, um etwas in Ordnung zu bringen", sagte Trump zu Journalisten an Bord der Air Force One.

Die Furcht vor einer weltweiten Rezession setzt zu Wochenbeginn auch die Ölpreise weiter unter Druck. Anleger fürchten eine stark nachlassende Nachfrage nach dem "schwarzen Gold", sollte sich das globale Wirtschaftswachstum abschwächen. Der Preis für die Nordseesorte Brent fällt um 2,1 Prozent auf 64,21 Dollar pro Barrel (159 Liter). Unterdessen bleibt der sichere Hafen Gold gefragt. Der Goldpreis zieht am Morgen um 1,2 Prozent auf 3.025 Dollar je Feinunze an.

Adblock test (Why?)

Gesamten Artikel lesen





© Varient 2025. All rights are reserved