marktbericht
Vor dem Handelsstart sieht es danach aus, als könnte der DAX seine Vortagesgewinne verteidigen. Thema des Tages dürften die US-Inflationsdaten werden, die am frühen Nachmittag anstehen.
Der Broker IG taxiert den deutschen Leitindex vor dem XETRA-Start 0,1 Prozent höher auf 19.280 Punkte. Starke Vorgaben aus den USA dürften die Kurse auch hierzulande stützen. Gestern war der DAX mit einem Plus von 1,0 Prozent auf 19.254 Punkten aus dem Handel gegangen.
Das Hauptthema des heutigen Tages dürften die US-Inflationsdaten sein, die um 14:30 Uhr veröffentlicht werden. Die Investoren erhoffen sich weiteren Aufschluss über die künftige Geldpolitik der US-Notenbank Federal Reserve. Nach Einschätzung der Fachleute der Commerzbank liegt der Marktkonsens für die Gesamtinflation bei 2,3 Prozent im Jahresvergleich, was etwas niedriger wäre als die 2,5 Prozent aus dem August. Die Kerninflation erwartet die Commerzbank mit 3,2 Prozent unverändert gegenüber dem August-Niveau.
Aus den gestern publizierten Fed-Protokollen geht hervor, dass sich die US-Währungshüter mit ihrer XL-Zinswende nicht auf ein schnelleres Tempo beim Lockern der Geldpolitik festgelegt haben. Eine deutliche Mehrheit der Teilnehmer stand demnach hinter der Entscheidung, den Zinssenkungszyklus mit einem relativ großen Schritt nach unten einzuleiten. Doch noch größere Einigkeit herrschte darüber, dass damit keine Festlegung auf ein bestimmtes Tempo auf dem Zinssenkungspfad verbunden ist.
Neben den US-Inflationsdaten wenden die Anleger ihre Aufmerksamkeit nun auch auf die die kommende US-Berichtssaison. "Nachdem die Unternehmen aus dem S&P 500 ihre Gewinne im zweiten Quartal im Jahresvergleich um 13,2 Prozent ausgebaut haben, erwarten Analysten für die begonnene Berichtssaison ein Plus von 5,0 Prozent", schreibt Ulrich Stephan, Chefanlagestratege für Privat- und Firmenkunden bei der Deutschen Bank.
Aus den Wachstumssektoren IT und Kommunikationsdienstleistungen würden mit 15,1 und 12,3 Prozent die höchsten Gewinnanstiege erwartet. Energieunternehmen dürften hingegen mit minus 21,7 Prozent den größten Gewinnrückgang erfahren, so Stephan.
Die US-Börsen hatten nach der Veröffentlichung der Fed-Protokolle mit Kursaufschlägen geschlossen. Der Dow Jones der Standardwerte ging gestern 1,0 Prozent höher auf 42.512 Punkten aus dem Handel. Der technologielastige Nasdaq rückte 0,6 Prozent auf 18.291 Zähler vor. Der breit gefasste S&P 500 legte 0,7 Prozent auf 5.792 Stellen zu, womit er einen Schlussrekord erreichte. Zuvor hatten die Börsenbarometer jeweils leicht im Minus notiert.
In den Mittelpunkt nach den Mitschriften rückt auch in den USA der US-Inflationsbericht für September. "Und dann kommt der Auftakt der Bilanzsaison ab Freitag, was ein gewisses Maß an Volatilität an die Märkte bringen dürfte", sagte Tim Ghriskey, Chefstratege beim Investitionsberater Ingalls & Snyder.
Beflügelt von einer Rally an den chinesischen Börsen legen die asiatischen Märkte heute zu. Die Börse in Shanghai gewann 1,0 Prozent auf 3.292 Punkte, nachdem die chinesische Notenbank PBOC ein 500 Milliarden Yuan schweres Programm zur Ankurbelung der Kapitalmärkte aufgelegt hatte. Die Anleger zeigten sich erleichtert über die konkreten Schritte zur Umsetzung der angekündigten Konjunkturmaßnahmen. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen stieg um 1,0 Prozent auf 3.993 Punkte, nachdem er am Vortag um sieben Prozent eingebrochen war.
In Japan blieb die Stimmung dagegen verhalten, Gewinnmitnahmen bremsten den Aufschwung. Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index stieg um 0,3 Prozent auf 39.395 Punkte. Der breiter gefasste Topix notierte 0,2 Prozent höher bei 2.713 Punkten.
Der weltgrößte Flugzeugbauer Airbus hat im September kaum mehr Verkehrsflugzeuge ausgeliefert als im Vormonat. Diesmal fanden 50 Maschinen den Weg zu den Kunden. Im August hatte der Hersteller nur 47 Stück ausgeliefert - nach 77 Stück im Juli. In den ersten neun Monaten hat der Hersteller damit 497 Jets geschafft und liegt damit über 200 Maschinen vor seinem kriselnden Konkurrenten Boeing aus den USA. Das Jahresziel liegt bei 770 Jets.
Die Deutsche Telekom will für das laufende Jahr eine höhere Dividende an seine Aktionäre auszahlen als gedacht. Die Ausschüttung solle von 77 Cent im Jahr zuvor auf 90 Cent je Aktie steigen. Der Dividendenvorschlag muss noch auf der Hauptversammlung bestätigt werden. Zudem kündigte die Telekom für 2025 Rückkäufe von eigenen Aktien von bis zu zwei Milliarden Euro an. Am Donnerstag und Freitag will der Vorstand dann seine Ziele für die kommenden Jahre vorstellen.
Der Videokonferenz-Spezialist Zoom wird Nutzer über digital erstellte Avatare mit ihren Kollegen kommunizieren lassen. Die täuschend echt aussehenden Figuren sollen zunächst nur in der Funktion Zoom Clips zum Einsatz kommen, in der man kurze Videonotizen aufnehmen kann.
Mit den neuen Avataren müsste man diese Videos nicht mehr selbst aufnehmen. Stattdessen soll es reichen, einen Text zu schreiben, und die Software würde die digitale Kopie dann samt passender Mundbewegungen und der nachempfundenen Stimme animieren. Die Funktion soll im kommenden Jahr eingeführt werden.