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Marktbericht: DAX leicht höher erwartet



marktbericht

Stand: 27.12.2024 07:38 Uhr

Bei erwartet ruhigem Handelsverlauf dürfte der DAX etwas höher einsetzen. Gute Vorgaben kommen aus Japan, wo die schwache Landeswährung Yen die Exportindustrie stützt.

Nach der Weihnachtspause dürfte der DAX bei geringen Umsätzen mit moderaten Gewinnen in den Handel einsetzen. In ersten Indikationen legt der deutsche Leitindex leicht zu in Richtung 19.900 Punkten. Am Montag war der DAX bei 19.848 Punkten leicht schwächer aus dem Handel gegangen.

Nach einem Rekord über 20.500 Punkten Mitte Dezember war der Index zuletzt in eine Korrektur übergegangen; Gewinnmitnahmen prägten das Bild zum Ende eines starken Jahres.

Der Terminkalender ist übersichtlich. Nennenswerte Nachrichten aus dem Unternehmenssektor oder neue Konjunkturdaten werden nicht erwartet. In den USA, wo gestern gehandelt wurde, werden am Nachmittag ebenfalls kaum neue Daten erwartet.

Der vor der Übernahme stehende Kunststoffkonzern Covestro fliegt heute aus dem deutschen Aktienleitindex DAX. Grund für die außerplanmäßige Änderung der Indexzusammensetzung sei der zu geringe Streubesitz von Covestro von weniger als 10 Prozent, hatte die Deutsche-Börse-Indextochter Stoxx am 19. Dezember nach Börsenschluss im schweizerischen Zug mit.

Der staatliche Ölkonzern XRG (ehemals Adnoc) aus den Vereinigten Arabischen Emiraten hatte am 19. Dezember mitgeteilt, über 91 Prozent der Aktien im Übernahmeangebot ergattert zu haben. Ersetzt werde Covestro durch den Dialysespezialisten FMC (Fresenius Medical Care).

Im MDAX, aus dem FMC aufsteigt, wird den Angaben zufolge der zu Vonovia gehörende Wohnungskonzern Deutsche Wohnen aus dem SDAX nachrücken. Und im SDAX wird in der Folge der Laserspezialist LPKF aufgenommen.

Die Aussicht auf mögliche Zinserhöhungen der Bank of Japan (BoJ) und ein schwacher Yen beflügeln die Märkte in Japan. In Tokio stieg der 225 Werte umfassende Nikkei-Index zuletzt um rund 2,0 Prozent auf knapp 40.400 Punkte und übersprang damit erstmals seit Mitte Dezember wieder die Marke von 40.000 Zählern. Der breiter gefasste Topix notierte zuletzt 1,3 Prozent höher.

Die BoJ könnte bereits im Januar an der Zinsschraube drehen. Einige Währungshüter sehen die Voraussetzungen für eine baldige Erhöhung bereits gegeben, wie aus einem Protokoll der jüngsten Sitzung vom Dezember hervorgeht.

In Japan profitierten unter den Einzelwerten vor allem exportorientierte Unternehmen wie VW-Erzrivale Toyota und Sony vom schwachen Yen. Auch an den anderen asiatischen Märkten geht es bergauf, auch wenn in China anhaltende Sorgen um die wirtschaftliche Erholung des Landes die Gewinne belasten.

Im asiatischen Devisenhandel verlor der Dollar zwar leicht um 0,2 Prozent auf 157,61 Yen. Damit notiert die japanische Währung weiter in der Nähe ihres Fünfmonatstiefs. Anleger befürchten, dass die Notenbank in Tokio erneut am Devisenmarkt intervenieren könnte, sollte der Wechselkurs auf 160 Punkte steigen. Der Euro wird derweil zum Dollar leicht schwächer gehandelt bei 1,0409 Dollar.

Anders als hierzulande wurde gestern an der Wall Street gehandelt. Bei dünnen Umsätzen gab es kaum Bewegung. Allerdings verunsicherten steigenden Anleiherenditen die wenigen Marktteilnehmer.

Der Dow Jones-Index der Standardwerte schloss am Donnerstag 0,1 Prozent im Plus bei 43.325 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500 gab 0,1 Prozent auf 6037 Zähler nach und auch der Nasdaq Composite verlor 0,1 Prozent auf 20.020 Stellen.

Die Renditen von US-Staatsanleihen stiegen auf breiter Front an. Die der Papiere mit 10 Jahren Laufzeit kletterten zuletzt bis auf 4,57 Prozent auf den höchsten Stand seit Anfang Mai. Man sei jetzt an einem Wendepunkt, sagte George Cipolloni, Portfoliomanager bei Penn Mutual Asset Management. "Jeder Anstieg führt tendenziell zu einer Schwäche des Aktienmarktes."

Was mit der Wahl Donald Trumps zum Präsidenten zu tun hat. die nachfolgende Rally am Aktienmarkt war zuletzt ins Stocken geraten, da die US-Notenbank die Zinsen im kommenden Jahr wohl nicht so deutlich senken wird wie zunächst erwartet. Marktteilnehmer befürchten, dass durch die angekündigte Wirtschaftsagenda Trumps insbesondere mit hohen Zöllen die Inflation steigen könnte.

Der Essenlieferdienst Delivery Hero hat in Taiwan einen Rückschlag erlitten. Die dortige Wettbewerbsbehörde TFTC werde dem im Mai bekanntgegebenen Verkauf des Food-Panda-Geschäfts in Taiwan nicht freigeben, teilte das Unternehmen über die Weihnachtsfeiertage mit. Der US-Fahr- und Lieferdienst Uber hatte den Bereich in einem mehrstufigen Geschäft für knapp eine Milliarde US-Dollar erwerben wollen

Außerdem hatten die Amerikaner den Kauf eines kleinen Anteils an Delivery Hero vorgehabt. Uber könne gegen die Entscheidung von TFTC Berufung einlegen oder die Transaktion beenden, hieß es in der Mitteilung weiter. Deren Aktien zeigten sich am Freitag relativ unbeeindruckt von den Neuigkeiten.

Die US-Bank JPMorgan hat die Einstufung für Delivery Hero anlässlich des von der taiwanesischen Wettbewerbsbehörde untersagten Verkaufs des Food-Panda-Geschäfts auf "Overweight" mit einem Kursziel von 49 Euro belassen.

Die Ankündigung sei ein klarer Negativpunkt für den Essenslieferanten, denn die meisten Investoren seien überzeugt davon gewesen, dass der Deal zustande komme, schrieb Analyst Marcus Diebel in einer am Freitag vorliegenden Studie. Er sehe zwar noch Raum für andere Veräußerungen in der Region, die als positive Kurstreiber wirken könnten, aber in den kommenden Tagen dürfte der Aktienkurs zunächst einmal erheblich belastet werden.

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