marktbericht
Die sinkende US-Inflation und starke Bilanzen einiger US-Finanzwerte haben die Stimmung am Aktienmarkt aufgehellt. Die positive Kursentwicklung sollte sich heute fortsetzen, wenn auch mit gebremstem Tempo.
Der Broker IG taxiert den DAX vor dem Handelsstart 0,1 Prozent im Plus und damit wieder knapp über 20.600 Punkten. Gestern war der deutsche Leitindex auf ein frisches Rekordhoch bei 20.629 Zählern gesprungen. Der DAX ging schließlich 1,5 Prozent höher bei 20.574 Punkten aus dem Handel.
Grund für die Kursgewinne waren die US-Verbraucherpreise. Die für die Geldpolitik der US-Notenbank Federal Reserve besonders wichtige Kernrate des Preisauftriebs (ohne Energie und Nahrungsmittel) war Ende 2024 überraschend leicht gesunken. Das führte zu einer Wiederbelebung der Wetten auf eine weitere Zinssenkung der US-Notenbank Fed im Juli, die Sorgen wurden schwächer, dass die Fed 2025 ihren Zinssenkungskurs stoppen könnte oder perspektivisch vielleicht sogar den Leitzins anheben muss.
"Diejenigen, die Zinssenkungen in diesem Jahr durch die US-Notenbank schon abgeschrieben und sich von ihren Aktien getrennt hatten, wurden auf dem völlig falschen Fuß erwischt", sagte Marktstratege Konstantin Oldenburger von CMC Markets.
Hilfreich waren auch starke Bilanzen aus dem Finanzsektor, insbesondere von JPMorgan, BlackRock und Goldman Sachs. "Wenn die US-Berichtssaison weiterhin so robuste Ergebnisse liefert wie gestern bei den Finanzwerten, dürften sich die Aktienmärkte gut entwickeln", sagte Maki Sawada, Strategin bei Nomura Securities.
Auch an der Wall Street hatten die guten Unternehmenszahlen sowie moderate Inflationsdaten gestern für eine positive Stimmung gesorgt. Alle drei großen Indizes verzeichneten die größten Tagesgewinne seit dem 6. November. Der US-Standardwerteindex Dow Jones ging mit einem Plus von 1,7 Prozent bei 43.221 Punkten aus dem Handel. Der breiter gefasste S&P 500 gewann 1,8 Prozent auf 5.949 Zähler, und der technologielastige Nasdaq legte um 2,5 Prozent auf 19.511 Punkte zu.
Dank der positiven Vorgaben der Wall Street legten die asiatischen Märkte zu. Die Börse in Shanghai gewann 0,2 Prozent auf 3.233 Punkte. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen stagnierte dagegen bei 3.796 Punkten.
In Japan dämpfte dagegen ein starker Yen die Kursgewinne. Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index stieg um 0,5 Prozent auf 38.639 Punkte, der breiter gefasste Topix notierte 0,1 Prozent höher bei 2.694 Punkten.
Der Online-Modehändler Zalando hat dank eines starken vierten Quartals mit hohem Kundenwachstum 2024 ein operatives Ergebnis über den Erwartungen erzielt. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) werde im vergangenen Jahr wohl bei rund 510 Millionen Euro liegen und damit über der Prognose von Oktober von 440 bis 480 Millionen Euro. Als Grund für das gute Abschneiden nannte der DAX-Konzern neben dem starken Schlussquartal und der steigenden Kundenzahl auch einen besseren Abverkauf der Ware.
Drägerwerk hat im abgelaufenen Geschäftsjahr seinen Gewinn trotz eines stagnierenden Umsatzes gesteigert. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) erhöhte sich verglichen mit dem Vorjahr auf Basis vorläufiger Berechnungen um etwa 19 Prozent auf rund 197 Millionen Euro, wie der Anbieter von Medizin- und Sicherheitstechnik mitteilte.