marktbericht
Die Korrektur im DAX wird wohl weitergehen. Die steigende Inflation, die kommende US-Wahl und die Ungewissheit über die zukünftige Zinsentwicklung in Europa und den USA zwingen die Anleger zur Zurückhaltung.
Der DAX dürfte seine jüngsten Verluste zunächst ausweiten. Der Broker IG taxiert den deutschen Leitindex vor der XETRA-Eröffnung 0,4 Prozent tiefer auf 19.182 Punkte. Nachdem am Dienstag ein Vorstoß auf das jüngste Rekordhoch bei knapp 19.675 Punkten gescheitert war, befindet sich der DAX im Korrekturmodus.
Gestern hatte der DAX 1,1 Prozent auf 19.257 Punkte verloren. Überraschend stark gestiegene Verbraucherpreise und die Sorgen um die Wirtschaftslage hatten die Investoren zur Vorsicht gemahnt.
Die anziehende Inflation könnte die Geldpolitik der EZB beeinflussen. Ein möglicher großer Zinssenkungsschritt im Dezember könnte unwahrscheinlicher werden. Bundesbank-Präsident Joachim Nagel mahnte mit Blick auf künftige Zinsentscheidungen der Europäischen Zentralbank (EZB) ohnehin Zurückhaltung an. "Ich rate dazu, vorsichtig zu bleiben und nichts zu überstürzen", sagte Nagel. "Preisstabilität ist nicht mehr fern, aber das letzte Stück des Weges ist noch zu gehen." Gerade die Inflation bei Dienstleistungen bleibe erhöht, betonte Nagel.
"Im Dezember wird dem EZB-Rat eine neue Prognose vorliegen. Sie wird uns zeigen, ob wir bei der Inflationsentwicklung weiter auf Kurs sind". Der datenabhängige Ansatz der EZB habe sich bewährt, so der Notenbanker.
Heute stehen einige wichtige Konjunkturdaten an. "In der Eurozone sind die Blicke auf die Schnellschätzung der Verbraucherpreise zu richten. Bereits gestern haben die spanischen und deutschen Zahlen gezeigt, dass der Preisdruck im Oktober wieder zugenommen hat", schreiben die Analysten der Helaba in ihrem Tageskommentar.
Auch in den USA werden Daten veröffentlicht, die Beachtung finden werden: "Entscheidend für die Geldpolitik ist die Entwicklung am Arbeitsmarkt und heute liefern die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe eine weitere wichtige Indikation für den offiziellen Arbeitsmarktbericht, der morgen mit Spannung erwartet wird", so die Helaba.
Der US-Standardwerteindex Dow Jones war mit einem Minus von 0,2 Prozent bei 42.141 Punkten aus dem Handel gegangen. Der breiter gefasste S&P 500 verlor 0,3 Prozent auf 5.813 Punkte, und der technologielastige Nasdaq gab 0,6 Prozent auf 18.607 Stellen nach. Die Anleger agierten vor den morgen anstehenden US-Arbeitsmarktdaten, den Präsidentschaftswahlen am Dienstag und der Fed-Zinsentscheidung am Donnerstag in der kommenden Woche vorsichtig.
Verluste an der Wall Street und Sorgen über steigende Kosten für Künstliche Intelligenz (KI) bei Tech-Giganten belasten heute die japanischen Märkte. In Tokio verlor der 225 Werte umfassende Nikkei-Index 0,4 Prozent auf 39.099 Punkte, unbeeindruckt von der erwarteten Entscheidung der Bank of Japan (BoJ), die Zinsen unverändert zu lassen. Der breiter gefasste Topix gab um 0,4 Prozent auf 2.693 Punkte nach
In China sorgen positive Wirtschaftsdaten für Auftrieb an den Börsen. Umfragen im verarbeitenden Gewerbe und im Dienstleistungssektor signalisieren eine leichte Belebung der Konjunktur. Der offizielle Einkaufsmanagerindex (PMI) ist erstmals seit sechs Monaten wieder auf Wachstumskurs. Als Reaktion darauf stieg die Börse in Shanghai um 0,4 Prozent auf 3.278 Punkte. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen stieg um 0,2 Prozent auf 3.897 Punkte.
Ein robustes Cloud-Geschäft hat Microsoft einen erneuten Wachstumsschub beschert. Die Gesamterlöse stiegen den Angaben zufolge im abgelaufenen Quartal überraschend deutlich um 16 Prozent auf 65,6 Milliarden Dollar. Das Wachstum der Cloud-Sparte Azure fiel mit 32 Prozent in etwa doppelt so hoch aus. Der entsprechende Geschäftsbereich der Alphabet-Tochter Google war allerdings auf ein Plus von 35 Prozent gekommen.
Das auch KI-getriebene Wachstum ist für alle Cloud-Anbieter teuer erkauft. Microsofts Investitionen stiegen im Berichtszeitraum um etwa drei Viertel auf 20 Milliarden Dollar.
Der Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI) bei Online-Anzeigen verhilft Meta zu einem überraschend kräftigen Anstieg der Werbeeinnahmen. Gleichzeitig warnte die Facebook-Mutter gestern Abend vor einem "signifikanten Anstieg" der Ausgaben für diese Technologie.
Im abgelaufenen Quartal summierten sich die Investitionen den Angaben zufolge auf 9,3 Milliarden Dollar. Meta machte insgesamt bei einem Umsatz von 40,59 Milliarden Dollar einen Gewinn von 6,03 Dollar je Aktie
Bequemere Sitzmöbel und weniger als vier Minuten Wartezeit: Der neue Starbucks-Chef Brian Niccol plant einen Umbau, um den Geschäftsrückgang bei der weltgrößten Kaffeehaus-Kette umzukehren. In US-Lokalen soll es auch keinen Aufpreis mehr für Milchalternativen geben. Die Zahlen des vergangenen Quartals zeigten, wie groß die Probleme von Starbucks aktuell sind. Der Umsatz sank um drei Prozent auf 9,1 Milliarden Dollar.
Der Technologiekonzern Siemens will sein Software-Geschäft mit einer milliardenschweren Übernahme in den USA stärken. Dabei wollen die Münchner für das Unternehmen Altair Engineering 113 Dollar je Aktie zahlen. Dies entspricht einem Unternehmenswert von ungefähr zehn Milliarden Dollar.