Königshaus-Expertin Caroline Vagle zu den Hintergründen

Kronprinzessin Mette-Marit und Kronprinz Haakon von Norwegen bei ihrem Besuch in Berlin
dpa

Wie lange können die norwegischen Royals noch schweigen?

Rund zwei Monate nach dem Skandal um Marius Borg Høiby (27) machen Prinz Haakon (51) und Prinzessin Mette-Marit (51) in der Öffentlichkeit weiterhin gute Miene zum bösen Spiel. Das norwegische Kronprinzen-Paar hat sich bislang noch nicht zu den schweren Anschuldigungen gegen Marius geäußert. Ein großer Fehler findet die norwegische Journalistin Caroline Vagle. Im Gespräch mit RTL erklärt sie, wie sehr das norwegische Königshaus unter den Schlagzeilen gelitten hat.

Am 21. Oktober feierten die Nordischen Botschaften in Berlin ihr 25-jähriges Bestehen. Zu diesem besonderen Anlass reisten auch Kronprinz Haakon und Kronprinzessin Mette-Marit aus Norwegen in die deutsche Hauptstadt. Gemeinsam mit den anderen Royals aus Dänemark und Schweden lächelten sie in die Kameras der Fotografen. Während sie zum Anlass gerne mit den anwesenden Reportern plauderten, ist das Thema Marius Borg Høiby weiterhin tabu. Vor allem Mette-Marit schweigt eisern, wenn es um ihren ältesten Sohn aus einer vorherigen Beziehung geht. Gegen den 27-Jährigen wird aktuell wegen Körperverletzung, Sachbeschädigung und Bedrohung ermittelt. Er soll Anfang August seine damalige Freundin körperlich angegriffen haben und wurde kurzzeitig festgenommen.

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Königshaus-Expertin Caroline Vagle weiß, warum die norwegischen Royals zum Fall Marius seit Wochen eisern schweigen
RTL

„Sie lächelt und redet mit den Menschen. Sie wünscht sich, dass sie ihre Arbeit tun kann und nicht über Marius reden muss”, bestätigt uns die norwegische Königshaus-Expertin Caroline Vagle. Für die Journalistin ist das nicht der richtige Weg. „Ich denke, es wäre eine gute Idee, darüber zu reden. Sie muss ja gar nicht viel sagen, aber ein bisschen wäre schön. Aber wenn sie die Presse trifft, möchte sie nichts zu Marius sagen. Sie möchte lieber über ihre Arbeit reden”, so Vagle im Gespräch mit RTL.

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Es sei eine sehr schwierige Situation für das norwegische Königshaus und im Speziellen für Haakon und Mette-Marit. „Sie haben Angst, etwas Falsches zu sagen. Und sie haben gesagt, dass sie jetzt nicht öffentlich sprechen werden, aber später. Daher bin ich mir sicher, dass sie später etwas sagen werden. Und ich denke, es ist sehr wichtig, dass sie sich gegen Gewalt an Frauen aussprechen. Damit sich die Menschen, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben, gehört und gesehen fühlen. So werden die Royals auch wieder mehr Unterstützung bekommen”, erklärt die Expertin. Denn die norwegische Monarchie habe sehr unter dem Skandal gelitten. „In den vergangenen Wochen sind sie auf der Beliebtheitsskala gesunken. Normalerweise sind sie immer sehr beliebt gewesen, aber aktuell sprechen sich nur noch 63 Prozent für die Royals aus, statt wie sonst über 80 Prozent.”

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Der größte Leidtragende bei dieser Geschichte sei König Harald von Norwegen (87), ist sich Vagle sicher. „Das norwegische Volk findet, dass er ein armer, alter Mann ist. Er hat einen guten Job gemacht in all den Jahren und dann passiert jetzt all das. Auch die Schwierigkeiten rund um Prinzessin Märtha Louise und ihrem Ehemann. Es ist schrecklich für ihn. Er tut dem norwegischen Volk einfach nur leid.”