Vor über 30 Jahren wurde "Kevin – Allein zu Haus" mit Macaulay Culkin gedreht, doch erst vor Kurzem sind bisher unbekannte Fakten ans Tageslicht gekommen. Zum Beispiel wurde der Weihnachtsfilmklassiker nicht in der McCallister-Villa gedreht, sondern in der Turnhalle einer verlassenen Schule.
"Kevin – Allein zu Haus" mit Schauspieler Macaulay Culkin, 44, gehört seit mehr als drei Jahrzehnten zu einem der beliebtesten Weihnachtsfilme. Aber erst kürzlich kam heraus, dass der Klassiker in der Turnhalle einer verlassenen Schule gedreht wurde. Diesen und weitere kuriose Fakten hat die Netflix-Doku "The Movies That Made Us" kürzlich enthüllt. GALA hat für Sie die kuriosesten Fakten daraus zusammengefasst.
Dreh wurde wegen Geldmangel gecancelt
"Kevin – Allein zu Haus" war mit einem Budget von knapp neun Millionen Euro eine sogenannte Low-Budget-Produktion. Das war Anfang der 90er-Jahre keine große Summe, zu Zeiten, in denen für viele Blockbuster fast 63 Millionen Euro verprasst wurden. Nachdem Schauspieler, Drehort und das Produktionsdesign feststand, legte das Filmteam der zuständigen US-Filmgesellschaft Warner Bros. Entertainment die Endkalkulation vor – und die überschritt mit 13,2 Millionen Euro die magische Budgetgrenze.
Darauf konnte sich Warner nicht einigen und legte den Film auf Eis. Das Team wurde nicht weiter bezahlt und sollte seine Sachen packen. Aber: Als ob es Autor und Produzent John Hughes, †59, geahnt hätte, traf er sich Wochen zuvor mit dem Rivalen 20th Century Fox. Die Filmgesellschaft war von der Story des Films begeistert, mit dem Budget einverstanden und übernahm die Betreuung und restlichen Kosten. "Kevin – Allein zu Haus" war gerettet.
Filmset war eine Turnhalle
Die prachtvolle McCallister-Villa sieht in Wirklichkeit gar nicht so prächtig aus. Um genau zu sein, wurde lediglich die Außenfassade für den Film benutzt. Im Haus selbst war es zu eng, um das Filmteam unterzubringen. Alle Innenaufnahmen wurden daher in einer verlassenen Schule gedreht, und zwar in der New Trier Township High School, die in der amerikanischen Kleinstadt Winnetka im Bundesstaat Illinois liegt. Doch hierbei handelt es sich um keine gewöhnliche Schule. In dem Gebäude wurde auch schon der Filmhit "Ferris macht blau" mit Matthew Broderick, 62, gedreht.
Das gesamte Produktions- und Filmteam nistete sich in der Schule ein und besetzte die Klassenräume. Doch wo konnte ein so großes Haus nur nachgebaut werden? Die Beteiligten entschieden sich für die Turnhalle. Im Handumdrehen verwandelte sich der kahle Ort in ein gemütliches Villen-Weihnachtssetting. Die gesamten Szenen im Haus sowie alle Fallen, die Kevin den Banditen stellte, wurden in der Turnhalle gedreht.
Daniel Stern lehnte Rolle aus gutem Grund ab
Daniel Stern, 67, ging zum Casting für Marv, einem der "feuchten Banditen" (so nannte sich das Gaunerduo selbst) und bekam die Rolle. Doch aus sechs wurden acht Wochen Drehzeit. Stern fragte verständlicherweise nach einer Gehaltserhöhung. Da das Budget sehr knapp war, lehnte das Studio seinen Wunsch ab. Die Folge: Daniel ging und erzählt in der Dokumentation: "Mein Stolz verbot mir, weiterzuarbeiten." Dan Roebuck, 61, übernahm die Rolle des Marv. Bei Probeaufnahmen mit Bandit-Kollege Joe Pesci, 81, alias Harry, wurde jedoch schnell klar: Die Chemie stimmt nicht.Klassiker zu Weihnachten Weihnachtsfilme (1025274)
Daniel Stern musste her. Der Regisseur rief ihn noch einmal an und Stern stimmte ein. Ob er diesmal mit dem Gehalt einverstanden war, wurde nicht thematisiert. Doch Daniel und Joe waren als alte Schauspiel-Kollegen ein eingespieltes Team. Die Witze sprudelten nur so aus ihnen heraus. Die feuchten (oder auch klebrigen) Banditen waren geboren.
Joe Pesci spielte lieber Golf
Joe Pesci kennt man unter anderen aus dem preisgekrönten Mafia-Drama "Good Fellas", wofür er 1991 einen Oscar als bester Nebendarsteller gewann. Kein Wunder, dass ihm viele Sätze der trotteligen Banditen-Rolle Harry zu plump waren. Doch es gab noch ein viel größeres Problem: Pesci war mit dem Arbeitsbeginn um sieben Uhr morgens nicht einverstanden. Zu dieser Zeit wollte er lieber seiner Leidenschaft nachgehen – dem Golfspielen – und tauchte erst um neun Uhr am Set auf. Sogar der zu der Zeit zehnjährige Macaulay Culkin verhielt sich vor Ort besser. Doch was kann man einem Oscar-Gewinner schon abschlagen? Nichts.
Verwendete Quellen: Netflix "The Movies That Made Us"