In der Nacht meldet das israelische Militär ein Eindringen seiner Soldaten in den Südlibanon. Dort solle gegen Stellungen der Hisbollah vorgegangen werden. Die Terrororganisation selbst spricht von Falschbehauptungen. Als Antwort fliegen Raketen in Richtung Zentralisrael.
Die Hisbollah hat ein Eindringen israelischer Soldaten in den Libanon bestritten. Berichte, wonach israelische Truppen ins Land vorgestoßen seien, seien "falsche Behauptungen", erklärte der Sprecher der vom Iran unterstützten Miliz, Mohammed Afif. Gleichwohl seien die Hisbollah-Kämpfer zur "direkten Konfrontation mit Feindestruppen bereit, die es wagten oder versuchten, den Libanon zu betreten".
Die Raketen von mittlerer Reichweite, die die Hisbollah am Morgen in Richtung Zentralisrael abgefeuert habe, seien "nur der Anfang", betonte der Sprecher. Es war die erste Erklärung der Hisbollah zur Bekanntgabe des israelischen Militärs, wonach es eine begrenzte Bodenoffensive gegen Ziele der Miliz im Südlibanon gestartet habe.
Die israelische Armee bestätigte den Beschuss durch die Hisbollah. In den vergangenen Stunden seien 30 Geschosse registriert worden, die aus dem Libanon kommend in den Norden Israels eingedrungen seien, hieß es in einer Mitteilung der Streitkräfte. Die Raketen hätten in den betroffenen Gebieten Alarm ausgelöst, seien aber über offenem Gelände niedergegangen. Berichte über Verletzte oder Tote gab es demnach nicht. Feuerwehren waren im Einsatz, um die Brände zu löschen, die einige der Raketen ausgelöst hatten.
In der Nacht zu Dienstag erklärte das israelische Militär, es habe eine limitierte und lokal begrenzte Bodenoffensive im Libanon gegen die vom Iran unterstützte Hisbollah begonnen. Es gebe gezielte Razzien am Boden in Dörfern nahe der israelischen Grenze. Unterstützt würden die Soldaten von der Luftwaffe und Artillerieeinheiten.
Mindestens 600 Menschen suchten örtlichen Angaben zufolge Schutz in einem südlibanesischen Kloster unweit der Grenze zu Israel. Zuvor hatte das israelische Militär die Bewohner des christlichen Dorfes Ain Ebl sowie mindestens 20 weiterer Ortschaften aufgefordert, sie zu verlassen, wie Einheimische sagten. Ein Militärsprecher habe ihnen erklärt, dass Israel Häuser ins Visier nehmen werde, die von der Hisbollah genutzt würden. Das Kloster habe keine Warnung erhalten, hieß es. Die Dorfbewohner warten nun darauf, von einem Armeekonvoi nach Beirut gebracht zu werden.
Nach eigenen Angaben hat Israels Militär bereits während des vergangenen Jahres Dutzende kleiner Operationen im Libanon ausgeführt. Israelische Streitkräfte hätten die Grenze überquert, um Informationen zu sammeln und Infrastruktur der Hisbollah-Miliz zu zerstören, sagte Militärsprecher Daniel Hagari. Die Soldaten hätten auch Tunnel und Waffenlager gesprengt.