
Die USA gehen besonders rigoros vor - aber auch Länder wie Deutschland und Frankreich wollen nicht mehr so viel für humanitäre Hilfen in der Ukraine ausgeben. Mit lebensbedrohlichen Folgen für Menschen in Not.
Angesichts der Mittelkürzungen für Hilfsleistungen durch Staaten wie die USA hat die UNO angekündigt, ihre Unterstützung für die Ukraine einzuschränken. Wegen der "starken Einschränkung" bei der humanitären Hilfe würden die Vereinten Nationen und ihre Partner neue Prioritäten bei der Hilfe für die Bevölkerung in der Ukraine setzen, sagte eine Vertreterin des UN-Büros für humanitäre Angelegenheiten (Ocha), Joyce Msuya, vor dem UN-Sicherheitsrat in New York.
Ziel sei es, die Menschen zu erreichen, die am meisten gefährdet seien und die größte Not litten, fügte Msuya hinzu. Die UNO werde sich auf Hilfe für die Bevölkerung in Frontnähe konzentrieren, auf Evakuierungen, die unmittelbare Hilfe nach Angriffen und auf Hilfe für die Schwächsten unter den Binnenvertriebenen. "Ohne weitere Unterstützung könnten aber auch die notwendigen lebensrettenden Maßnahmen gefährdet sein", warnte Msuya.
Auf die von Msuya dargelegte Art und Weise sollten 4,8 Millionen Menschen versorgt werden. Die UNO benötige dafür 1,75 Milliarden US-Dollar (rund 1,54 Milliarden Euro). Schätzungen zufolge sind rund 12,7 Millionen Menschen in der Ukraine auf Hilfe angewiesen. Die UNO bat im Januar um 2,63 Milliarden Dollar (rund 2,31 Milliarden Euro) Hilfe für die Versorgung von sechs Millionen Menschen.
Großteil der Mittel für USAID entfällt
Die US-Regierung hat unter Präsident Donald Trump 83 Prozent der Mittel für die US-Entwicklungsbehörde USAID gestrichen. Mit einem Budget von bisher 42,8 Milliarden Dollar finanzierte die US-Behörde 42 Prozent der humanitären Hilfsausgaben weltweit, unter anderem durch große Beiträge an UN-Organisationen.
Auch Großbritannien, Frankreich, Deutschland und die skandinavischen Länder haben ihre Budgets für internationale Hilfe gekürzt. Hilfsorganisationen haben angesichts der Mittelkürzungen bereits vor dramatischen Auswirkungen für die Menschen in Krisengebieten gewarnt.