3 months ago

Krieg mit der Ukraine: Russland evakuiert mehr als 76.000 Menschen aus Grenzregion Kursk



Seit Tagen führt die Ukraine in Russland eine erbitterte Gegenoffensive. Nun hat sich die Lage so weit zugespitzt, dass russische Bürger fliehen müssen.

Angesichts des Vorstoßes der ukrainischen Armee in der westrussischen Grenzregion Kursk haben die dortigen Behörden mehrere zehntausend Menschen in Sicherheit gebracht. "Mehr als 76.000 Menschen sind vorübergehend an sicheren Orten untergebracht worden", zitierte die staatliche Nachrichtenagentur Tass am Samstag einen Vertreter des Katastrophenschutzministeriums der Region.

Für die Flüchtenden wurden zusätzliche Züge in die Hauptstadt Moskau eingesetzt, außerdem wurden Hilfsgüter in das Grenzgebiet gebracht. "Der Krieg ist zu uns gekommen", sagte eine Frau, die anonym bleiben wollte, der Nachrichtenagentur AFP bei ihrer Ankunft am Bahnhof in Moskau.

Diffuse Angaben zum Kampfgeschehen

Zum eigentlichen Kampfgeschehen lagen weder von russischer noch ukrainischer Seite Angaben vor. Der russische Generalstab hatte zunächst erklärt, es seien mehr als tausend ukrainische Soldaten, ein Dutzend Panzer und etwa 20 weitere gepanzerte Fahrzeuge in die Region Kursk eingedrungen. Am Samstag gab das russische Militär bekannt, die fünffache Menge an ukrainischen Kriegsgerät zerstört zu haben.Lage im Kursk-Gebiet IV Reisner 15:07

Die russische Armee erklärte, bereits den fünften Tag infolge gegen den ukrainischen Einmarsch auf russisches Gebiet zu kämpfen.

Die ukrainische Aufklärung teilte lediglich mit, dass Russland mit der Verlegung einer Brigade Marineinfanterie von der besetzten Halbinsel Krim in die Region Kursk begonnen habe. Ein Teil der Fahrzeugkolonne sei bereits bei der Anfahrt zerstört worden. Die Angaben konnten nicht unabhängig geprüft werden.

Russlands Behörden warnen Bewohner von Kursk

Angesichts der ukrainischen Gegenoffensive in Kursk und anderen Grenzregionen kündigte Russland Anti-Terroreinsätze in Kursk, Belgorod und Brjansk an. Die damit einhergehenden Maßnahmen umfassen unter anderem Einschränkungen beim Straßenverkehr und bei der Nutzung von Kommunikationsmitteln.

In der gesamten Region Kursk wurde Raketenalarm ausgelöst. Der geschäftsführende Gouverneur Alexej Smirnow warnte auf der Plattform Telegram vor den möglichen Gefahren und forderte die Bevölkerung auf, möglichst Schutzräume aufzusuchen.

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