Fast 1.000 Tage wehrt sich die Ukraine bereits gegen eine russische Invasion. Die ausländischen Finanzhilfen für den Staatshaushalt haben jetzt eine markante Schwelle überschritten.
Die Ukraine hat seit dem russischen Einmarsch vom Februar 2022 bereits mehr als 100 Milliarden US-Dollar oder umgerechnet 95 Milliarden Euro an Finanzmitteln aus dem Ausland erhalten. Der Großteil der Gelder stamme von der Europäischen Union, den USA, dem Internationalen Währungsfonds, Japan und Kanada, sagte Ministerpräsident Denys Schmyhal gemäß einer Mitteilung. Der Regierungschef dankte demnach den Geldgebern noch einmal ausdrücklich für die Unterstützung. An frischen Geldern hob Schmyhal einen Kredit der Weltbank von umgerechnet gut 950 Millionen Euro und weitere 150 Millionen Euro von der Europäischen Union hervor.
Die Hilfen dienen der Ukraine vor allem zur Finanzierung ihres Haushalts, darunter etwa die Bezahlung von Beamten und Lehrern. Ein großer Teil sind Kredite. Hinzu kommen Munitions- und Waffenlieferungen im Wert von mehr als 150 Milliarden Euro. Das Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW Kiel) beziffert die Gesamthilfen auf bisher insgesamt 317 Milliarden Euro, darunter auch für humanitäre Zwecke.
Die Ukraine wird seit 2022 in beispielloser Weise aus dem vor allem westlichen Ausland mit Geld und Rüstungsgütern unterstützt. Allein die Finanzhilfen entsprechen bereits etwa zwei jährlichen Vorkriegshaushalten. Das osteuropäische Land war gemessen am Pro-Kopf-Einkommen dem IWF zufolge schon vor der russischen Invasion das ärmste Land Europas.