Betrug, Bestechung, zweimalige Annahme von Wahlkampfspenden eines ausländischen Staatsbürgers und Verschwörung - die Liste der Vorwürfe gegen New Yorks Bürgermeister Adams ist lang. Bei einem ersten Gerichtstermin beteuert der Angeklagte seine Unschuld.
Der angeklagte Bürgermeister von New York City, Eric Adams, hat die gegen ihn erhobenen Korruptionsvorwürfe vor Gericht zurückgewiesen. "Ich bin nicht schuldig, Euer Ehren", sagte Adams der Richterin Katharine Parker. Sein Anwalt sagte der Richterin, er werde in der kommenden Woche die Einstellung des Verfahrens beantragen. Adams wird vorgeworfen, illegale Wahlkampfspenden und kostenlose Auslandsreisen von Personen angenommen zu haben, die sich Einfluss auf die Stadtverwaltung erkaufen wollten.
Adams verließ das Gerichtsgebäude, ohne sich zu äußern. Danach stand er schweigend neben seinem Anwalt Alex Spiro, der die Anschuldigungen erneut zurückwies. "Das ist nicht einmal ein richtiger Fall", sagte er. Die Anklageschrift listet fünf Anklagepunkte auf: Betrug, Bestechung, zweimalige Annahme von Wahlkampfspenden eines ausländischen Staatsbürgers und Verschwörung. Bei Verurteilung wegen des schwersten Vorwurfs, des Betrugs, drohen ihm nach Angaben der Bundesanwaltschaft bis zu 20 Jahre Gefängnis.
Die stellvertretende US-Staatsanwältin Celia Cohen sagte, es sei eine Vereinbarung mit Spiro erzielt worden, die es Adams erlaube, auf freiem Fuß zu bleiben unter der Bedingung, dass er keinen Kontakt zu Zeugen oder in der Anklageschrift genannten Personen aufnehme. Er dürfe mit Angehörigen und Mitarbeitern sprechen, aber nicht über die Anschuldigungen und die Ermittlungen. Adams soll am kommenden Mittwoch erneut vor Gericht erscheinen.
Adams wird beschuldigt, eine jahrelange Beziehung zu Personen mit Verbindungen zur Türkei ausgenutzt zu haben, die ihm kostenlose oder stark vergünstigte Flüge und Hotelaufenthalte gewährten und seine Kandidatur für das Amt des Bürgermeisters mit Spenden förderten. Zusätzlich soll er sich mit ihrer Hilfe mehr als zehn Millionen Dollar an öffentlichen Wahlkampfmitteln gesichert haben. Menschen, die keine US-Bürger sind, ist es gesetzlich untersagt, an Kandidaten für politische Ämter in den USA zu spenden.
Im Gegenzug tat Adams seinen Gönnern laut der Staatsanwaltschaft Gefallen. Dazu gehörte eine Genehmigung der Feuerwehr für die Eröffnung eines Gebäudes des türkischen Konsulats in Manhattan, obwohl es Bedenken wegen des Brandschutzes gab.
Adams beteuert seine Unschuld. Spiro sagte, es sei weder ungewöhnlich noch unangemessen für einen Regierungsbeamten, Reisevergünstigungen anzunehmen. Der Bürgermeister bestritt, jemals wissentlich eine illegale Wahlkampfspende angenommen zu haben. Jede Hilfe, die er Menschen bei der Navigation durch die städtische Bürokratie geleistet habe, sei nur Teil seiner Arbeit gewesen.