"Hangar-7"-Küchenchef Martin Klein lässt sich bei "Kitchen Impossible" eine heikle Wette aufschwatzen. Es geht um alles. Und Tim Mälzer greift dafür tief in die Trickkiste.
Es ist die rotzig-freche Art, die Tim Mälzer gleichermaßen sympathisch wie unerträglich macht. Vor allem machen die derben Sprüche und pikanten Provokationen den Gastgeber bei "Kitchen Impossible" aber eins: unberechenbar. Nach der kulinarischen Kuschelrunde mit Mentor Gennaro Contaldo, Anna Sgroi und Cornelia Poletto heißt das Motto in Folge drei der Jubiläumsstaffel "Butter bei die Fische".
Mälzers "Opfer" ist Martin Klein, der mit zwei Michelin-Sternen dekorierte Executive Chef im "Hangar 7" in Salzburg. Das Restaurant "Ikarus" gehört zu den absoluten Top-Adressen in Österreichs Sternegastronomie. Und dort, in der Hall of Fame der Spitzenköche, die im "Ikarus" seit Jahren ein und aus gehen, sieht sich auch Tim Mälzer. Prompt überrumpelt er Klein mit einer Wette, die an Größenwahn kaum zu überbieten ist.
Es geht um ein Wochenende als Gastkoch im "Hangar 7".
Wiederholt er im Re-Match seinen Sieg im ersten Duell der beiden, steht Mälzer im "Ikarus" am Herd. "Ich würde so tun, als ob ich ein richtig guter Koch bin", verspricht er. Einmal in diesem Duell sind sich die beiden einig: Eigentlich hat Mälzer im "Ikarus" nichts verloren. Doch der gebürtige Straßburger Klein, bei dem sich Monat für Monat Koch-Superstars die Klinke in die Hand geben, schlägt generös ein. Dann nehmen die Dinge ihren Lauf.
Kitchen Impossible: Das waren die Aufgaben
Tim Mälzer in Bad Goisern: Im über 450 Jahre alten "Steegwirt" an der Traun wartet der Endgegner auf den Gastgeber der Sendung. Mit "10 von 10 Punkten" adelt Mälzer den Kalbsbeuschel mit Chardonnay und Grießknödeln, den Chefkoch Tamino Grampelhuber dort regelmäßig auch seinem Kumpel Martin Klein serviert. Mälzer wittert ein Minenfeld. "Das ist Wirtshausküche at its best", lobt er verzweifelt. Doch Mälzer wäre nicht Mälzer, würde er direkt den Kochlöffel abgeben. Noch bevor er in Grampelhubers Küche auch nur einen Finger gerührt hat, zaubert der wahrscheinlich schlechteste Verlierer unter den TV-Köchen den wahrscheinlich perfidesten Plan in zehn Staffeln "Kitchen Impossible" aus der Kochjacke.
Martin Klein in Bad Goisern: Apropos Kochjacke. Der Starkoch aus dem "Hangar 7" in Salzburg muss ebenfalls im "Steegwirt" ran. In der Box, die Mälzer seinem nichts ahnenden Kontrahenten mit den Worten "Blöde Sau" höchstpersönlich vor den Latz knallt, steckt die Lieblingssuppe von Österreichs Fußballnationalmannschaft. Die Paradeiser-Ingwer-Kokosschaumsuppe mit geräucherter Äsche bringt Klein tatsächlich ins Schwitzen. Dass sich Mälzer derweil ins Fäustchen lacht, wundert kaum. Dreimal dürfen Sie raten, wer Kleins Tomatensüppchen später verköstigt und bewertet.
Tim Mälzer in Mautern an der Donau: Wie üblich steckt Meister Mälzer seine norddeutsche Spürnase unter den Deckel, bevor er die zweite Black Box öffnet. Und das Näschen lässt ihn dieses Mal im Stich. "Ist das Apfelstrudel?" Aber so leicht lässt Klein den Hamburger nicht davonkommen. Will er als Gastkoch in den "Hangar 7", muss er an Thomas Dorfer vorbei. Der gilt als Kulinarikvisionär, kocht im traditionsreichen "Landhaus Bacher" und trägt den Titel "Bester Küchenchef Österreichs 2024". Klein ist sich auch deshalb sicher, dass Mälzer die Kärntner Kirchtagssuppe "festlich verkacken" wird.
Martin Klein in Tallinn (Estland): Dem Wahl-Österreicher mit zwei Sternen bleibt in dieser Folge nichts erspart. Mälzer lockt Klein in die Küche des "M32" auf den Salzburger Mönchsberg, wo Zwei-Sterne-Koch Sepp Schellhorn die Gaumen seiner Gäste verwöhnt. Serviert bekommt er dort aber einen raffinierten Cheesecake vom Mimolette von Matthias Diether. Der hat sich ebenfalls zwei Sterne erkocht und hat im "180°" in Estlands Hauptstadt Tallinn das Sagen. Doch irgendetwas stimmt da nicht.
Kitchen Impossible: Der lustigste Dialog
Mälzer und Klein stehen in Wathosen und Hintern an Hintern in der kristallklaren Goiserner Traun beim Fliegenfischen. "Eigentlich ist das hier ein ruhiger, schöner Ort, an dem man runterkommen und ein bisschen loslassen kann", sagt Klein, während Mälzer seinem Lieblings-Franzmann in Mälzer-Manier ein Ohr abkaut. Und Klein denkt nicht im Traum daran, dass der Hamburger ihm einen Tipp für seine Koch-Challenge geben will.
Mälzer: "Franzmann, wenn Du hier 20 Fische aus dem Wasser holst, wie viele esst ihr?"
Klein: "Keinen einzigen. Das ist ein Catch & Release Gewässer."
Mälzer: "Angenommen, du holst die Fische aus dem Wasser. Was machst du damit?"
Klein: "Ich schmeiß' sie wieder rein."
Mälzer: "Ich hau' Dir gleich eine in die Schnauze, wirklich. Du holst sie raus, sie sind tot."
Klein: "Nein, sie sind nicht tot!"
Mälzer: "Doch, jetzt sind sie tot. Was machst Du mit 20 Fischen?"
Klein: "Ich verschenke sie in meiner Nachbarschaft"
Mälzer: "Du hast keine Nachbarschaft, weil du Franzose bist, und keiner will in deiner Nähe wohnen. Wie kann man Fische haltbar machen?"
Klein: "Fermentieren."
Mälzer (zunehmend genervt): "Sehr gute Wahl. Dann fermentier' den Fisch."
Klein: "Einfrieren. Räuchern."
Mälzer: "Ohhhh!"
Klein: "Aber ich habe keinen Rauchgeschmack in der Suppe erkannt."
Mälzer: "Heißt das, dass kein Rauchgeschmack dran war oder dass Du vielleicht gar nicht so talentiert bist, wie ich immer sage? Vielleicht bist Du einfach nur eine Pfeife."
Kurz bevor Klein Mälzer für seine eigentlich gut gemeinte Bemerkung zum Baden in die Traun schickt, erinnert er sich an seine gute Kinderstube.
Der peinlichste Fauxpas
... unterläuft Martin Klein bei seiner ersten Challenge im "Steegwirt". Voller Vorfreude will er seine edlen Äschen aus dem qualmenden Räucherofen fischen. Doch keine einzige ist mehr dort, wo der Küchenchef des "Ikarus" sie zuvor aufgehängt hatte. Sofort fällt sein Verdacht auf Mälzer. Doch der verköstigt derweil unschuldig und siegessicher ein Stück Torte in Grampelhubers Küche. Statt in die Rückengräte und mit einem zweiten Haken hat Klein den Fischen die Räucherhaken nur zwischen die Kiemen gesteckt. So muss er kopfüber in den Räucherofen kriechen, um die kopflosen Äschen aus der dunklen Kammer zu retten.
Die größte Überraschung
Nachdem er ihn fürs Unboxing ins "M32" auf den Salzburger Mönchsberg gelockt hat, schickt Mälzer den komplett ahnungslosen und überrumpelten Martin Klein für seine zweite Kochaufgabe nach Tallinn. Ausgerechnet zu dem Koch, der sich als nächster Spitzenkoch im "Hangar 7" die Ehre gibt: Matthias Diether. Und selbst beim Landeanflug in Estland knobelt Klein noch, in wessen Küche Tim Mälzer ihn scheitern sehen möchte. Der findet das einfach nur lustig.
Der Gewinner
Hemdsärmelig wie man ihn kennt, meistert Tim Mälzer die kniffligen Aufgaben, die Sternekoch Martin Klein ihm auftischt. Im Rahmen seiner Möglichkeiten. Klar. Der Franzmann, wie Mälzer Klein mehrfach frotzelnd ruft, hat trotz des Räucher-Fails im "Steegwirt" nach der ersten Challenge klar die Nase vorn. Dennoch kann Klein den Künstler des Impro-Kochens auch im zweiten Anlauf nicht bezwingen. Mälzer reißt das Ruder noch herum und frohlockt beim festlichen Finale im Mälzer-Style. "Hangar 7, ich komme", jauchzt er und Monsieur Petit macht gute Miene zum verlorenen Spiel.
"Kitchen Impossible" ist immer sonntags ab 20.15 Uhr auf Vox zu sehen. Diese und später auch alle anderen Folgen von "Kitchen Impossible" können bei RTL+ gestreamt werden.
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