Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben eine "limitierte, lokal begrenzte" Bodenoperation im Libanon begonnen und damit entsprechende Berichte aus den USA bestätigt. Ziel sollen mehrere Dörfer in Grenznähe sein.
Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben einen "begrenzten und gezielten" Bodeneinsatz gegen die pro-iranische Hisbollah im Südlibanon gestartet. Die von Luftangriffen und Artillerie unterstützten Angriffe hätten "vor ein paar Stunden" begonnen, erklärte die israelische Armee Dienstagnacht. Sie basierten demnach "auf der Grundlage präziser Informationen" und richteten sich "gegen terroristische Ziele und Infrastrukturen der Hisbollah". Weiter hieß es, diese Ziele würden sich "in Dörfern nahe der Grenze" zu Israel befinden.
Zuvor hatte die israelische Armee mitgeteilt, dass sie in drei Grenzorten im Norden Israels eine "militärische Sperrzone" errichtet habe. Betroffen seien die Gebiete um Metula, Misgav Am und Kfar Giladi. "Das Betreten dieser Zone ist verboten", hieß es in der Mitteilung.
Fast zeitgleich dazu sagte US-Außenamtssprecher Matthew Miller, dass Israel mit "begrenzten" Bodeneinsätzen gegen die proiranische Hisbollah-Miliz im Libanon begonnen habe. "Sie haben uns darüber informiert, dass sie derzeit begrenzte Operationen gegen die Infrastruktur der Hisbollah nahe der Grenze ausführen", sagte Miller in Washington.
Knapp ein Jahr nach Beginn des Krieges im Gazastreifen infolge des Hamas-Überfalls auf Israel hatte die israelische Armee ihren Fokus vor einer Woche in Richtung Libanon verlegt und führt seither massive Luftangriffe in dem nördlichen Nachbarland aus. Diese richten sich nach Armeeangaben gegen die Führungsebene, Infrastruktur und Waffenlager der vom Iran unterstützten Miliz, die unmittelbar nach dem Hamas-Angriff mit regelmäßigen Raketenangriffen aus dem Libanon eine zweite Front gegen Israel eröffnete.