1 week ago

Jennifer Schulz: Wie arbeitet eigentlich eine Cleanfluencerin?



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Die Digitalisierung hat die Arbeitswelt grundlegend verändert. Während viele Jobs automatisiert wurden, sind auch neue Berufe entstanden. Doch was versteckt sich hinter den Bezeichnungen? Wir haben nachgefragt. In unserem Jobportrait: Cleanfluencerin Jennifer Schulz – alisa @goldkindchen_.

Jennifer Schulz: Was ist eine Cleanfluencerin?

BASIC thinking: Hallo Jennifer, du bist Content Creatorin und Gründerin von Goldkindchen. Beschreibe uns doch einmal in vier Sätzen, wie du deinen Beruf neuen Freunden erklärst.

Ich bin auf Instagram und TikTok als Cleanfluencerin aktiv. Das heißt, ich mache Content zum Thema Haushalt. In täglichen Videos teile ich auf mein Wissen zu verschiedenen Haushaltsthemen, Putztipps und Routinen. Parallel habe ich die Marke Goldkindchen gegründet und vertreibe über den Online Shop meine selbst entwickelten Reiniger.

Wie sieht ein normaler Tag in deinem Beruf aus?

Morgens starte ich erst mit meinen Haushaltsroutinen und filme mich dabei direkt, damit auch die Community motiviert ist. Anschließend bin ich hauptsächlich Ansprechpartner für viele Entscheidungen was neue Produkte für den Shop angeht. Die Gestaltung von Verpackungen, die Ideen für Limited Editions. Ansonsten arbeite ich an meiner Contentplanung und erstelle tägliche Putzvideos.

Und womit startest du in den Tag?

Mit 15 Minuten Grundordnung und anschließendem Kaffee – ganz ohne Handy oder Ablenkung.

Aufgaben und Zusammenarbeit

Welche Aufgaben gehören zu deinem Job?

Selbst und Ständig. Ich würde aber sagen, hauptsächlich der kreative Part und große Entscheidungen. Zum Beispiel welche neuen Produkte wir entwickeln lassen möchten, welche besonderen Aktionen wir über das Jahr planen in Form von Events oder Limited Editions. Auch die allgemeine Contentplanung und Ideenfindung gehört zu meinen Aufgaben.

Wie definierst und interpretierst du deinen Job als Content Creatorin persönlich?

Meine Inhalte und Ideen sind eine Inspiration für Hunderttausende Menschen. Ich freue mich, wenn ich mit meinen Inhalten weiterhelfen kann und dafür sorgen kann, dass sie weniger Stress im Bezug auf Haushaltsaufgaben empfinden.

Mit wem arbeitest du zusammen?

Ich arbeite mit vielen Agenturen zusammen, die uns zum Beispiel bei Social Ads oder im Grafikdesign beziehungsweise Verpackungsdesign unterstützen. Außerdem: Mit meinem Ehemann, der sich um das Controlling, die Buchhaltung, Kundenservice, Produktentwicklung und weiteren Abstimmungen mit zum Beispiel Herstellern kümmert.

Zusätzlich beschäftige ich eine Vollzeitmitarbeiterin, die aktuell im Bereich Videoschnitt, Social Media und Influencer Marketing arbeitet.

Welche Perspektiven kommen bei dir zu kurz?

Als Geschäftsführerin und gleichzeitig Content Creatorin versuche ich täglich, den Überblick nicht zu verlieren. Zu Kurz kommen deshalb oft Entscheidungen, die nicht direkt als sehr wichtig und dringend einsortiert werden.

Dankbarkeit und Spaß im Beruf

Was macht dir an deinem Job am meisten Spaß?

Der Austausch mit der Community ist total besonders, weil die Menschen so unterschiedlich sind und auch jeder andere Erfahrungen hat. Es ist schön, dass sie durch mich inspiriert sind und wenn sie mir dann auch noch ihre Haushaltstipp geben, ist es ein rundum toller Kontakt.

Wofür bist du besonders dankbar?

Für so viel Unterstützung und Austausch von der Community. Gemeinsam lassen sich einfach die besten Putzmittel entwickeln und die hilfreichsten Haushaltstipps zusammenstellen. Ich gehe bei neuen Produkten immer so vor, dass ich erstmal die Community frage, wie sie sich ein neues Reinigungsmittel vorstellen, was ihnen wichtig ist.

Wenn ich zum Beispiel bei kleineren Entscheidungen mich zwischen A und B entscheiden muss, lasse ich die Community durch einen Umfrage Sticker in der Instagram Story entscheiden.

Jennifer Schulz: Wie wird man Influencerin?

Insbesondere in der Digitalbranche gibt es häufig nicht mehr die klassische Ausbildung. Wie bist du Cleanfluencerin geworden?

Ich habe in meiner Elternzeit angefangen auszumisten. Dabei habe ich mitgefilmt und alles authentisch gezeigt. Wie ich ausmiste, wie ich die Schränke organisiere. Schließlich interessierten sich die Menschen für immer mehr und mehr. Ich komme aber generell aus dem Online Marketing und habe vorher jahrelang in einer Agentur für Suchmaschinenoptimierung gearbeitet.

Dort habe ich die Blog-Bereiche von Kundenwebsites betreut und interessante Inhalte für deren Zielgruppe recherchiert und zusammengestellt. Auf Social Media ist die Arbeit ganz ähnlich.

Welchen Tipp würdest du anderen geben, die auch Content Creator werden wolen?

Unbedingt einfach starten. Es benötigt nur ein Handy und den Willen. Der Weg ist dann das Ziel. Man wächst dort rein, testet aus und sammelt sehr viele Erfahrungen. Es ist normal, dass keiner als Profi bei einem Thema einsteigt. Deshalb benötigt man Geduld und Durchhaltevermögen.

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