Siemens leidet zwar unter eher zähen Geschäften - insbesondere bei der Automatisierung - doch in der Bilanz steht ein Rekordgewinn. Dazu hat auch eine Ex-Tochter beigetragen.
Siemens kommt nur zäh von der Stelle, verdient dabei aber prächtig. Der Konzern hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 9 Milliarden Euro Gewinn nach Steuern erzielt - so viel wie nie zuvor, wie das Dax-Unternehmen mitteilte. Den Rekord verdankt der Konzern aber auch einem Buchgewinn von einer halben Milliarde durch die Übertragung von Anteilen an seiner Ex-Tochter Siemens Energy an den eigenen Pensionsfonds. Beim Umsatz kommen die Münchner dagegen nur langsam voran. So wird es den eigenen Vorhersagen zufolge auch im seit Oktober laufenden neuen Geschäftsjahr bleiben.
Siemens profitiere "von der anhaltend großen Nachfrage bei der Elektrifizierung, Mobilität und unseren industriellen Software-Angeboten", sagte Konzernchef Roland Busch. Das Automatisierungsgeschäft bleibe dagegen "herausfordernd".
Umsatz wächst nur leicht
Den größten Beitrag zum Ergebnis lieferte dieses Jahr die Sparte Smart Infrastructure, die deutlich zulegen konnte. Damit überholte sie den bisherigen Musterschüler Digital Industries mit dem schwächelnden Automatisierungsgeschäft. Digital Industries leidet seit einiger Zeit unter anderem an hohen Lagerbeständen bei Kunden und Händlern. Dort sanken Umsatz und Ergebnis deutlich.
Insgesamt konnte Siemens den Umsatz im Geschäftsjahr 2024 nur um 1 Prozent auf 75,9 Milliarden Euro steigern. Der Auftragseingang sank sogar um 6 Prozent auf 84,1 Milliarden. Im neuen Geschäftsjahr erwartet Siemens dennoch ein mäßiges Umsatzwachstum von 3 bis 7 Prozent auf vergleichbarer Basis. Der Gewinn soll sich - ohne Sondereffekte - auf ähnlicher Basis wie 2024 abspielen. Inklusive Sondereffekte hat Siemens die ersten 2 Milliarden Euro schon in der Tasche. Der jüngst abgeschlossene Verkauf des Elektromotorenhersteller Innomotics sorgt für einen vorläufigen Gewinn in dieser Höhe, der im laufenden neuen Geschäftsjahr zu Buche schlagen wird.