Zwischen Israel und der Hamas sollen die Waffen schweigen. Teil der Vereinbarung ist der Austausch von israelischen Geiseln und palästinensischen Häftlingen. Eine Woche nach dem ersten Tausch nennt die Hamas vier weitere Israelis, die an diesem Wochenende freikommen könnten.
Die Hamas hat die Namen jener vier Geiseln bekannt gegeben, die am Samstag im Rahmen der mit Israel geschlossenen Waffenruhe ausgetauscht werden sollen. Das Büro von Regierungschef Benjamin Netanjahu bestätigte den Erhalt einer Liste, bisher aber nicht die Namen. Kurz zuvor hatte Hamas-Sprecher Abu Obeida mitgeteilt, bei den Freizulassenden handele es sich um vier Soldatinnen.
Die Frauen tragen laut Hamas die Namen Karina Ariev, Daniella Gilboa, Naama Levy und Liri Albag. Die Geiseln wurden mehr als 15 Monate im Gazastreifen festgehalten.
Im Gegenzug sollen wieder Dutzende palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen entlassen werden. Israel wolle seine Antwort auf den Vorschlag zu einem späteren Zeitpunkt bekannt geben, teilte Netanjahus Büro weiter mit. Die Hamas muss Israel gemäß der Waffenruhe-Vereinbarung 24 Stunden im Voraus über die Namen der freizulassenden Geiseln informieren.
Zuvor hieß es aus Hamas-Kreisen, die Freilassung werde ablaufen wie jene am vergangenen Sonntag. Die Al-Kassam-Brigaden, der bewaffnete Arm der Hamas, und weitere Gruppen würden die Geiseln am Samstag "vor der geplanten Zeit" freilassen, um sie dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) zu übergeben.
Wenn die weiteren vier Geiseln wie angekündigt freigelassen werden, verbleiben danach noch 26 israelische Geiseln, die in der ersten Phase des Waffenruhe-Abkommens zwischen Israel und der Hamas freigelassen werden können. In dieser ersten, 42-tägigen Phase, sollen insgesamt 33 israelische Geiseln sowie nach ägyptischen Angaben insgesamt etwa 1900 palästinensische Häftlinge freikommen. Zudem werden die Hilfslieferungen in den Gazastreifen verstärkt.
Vergangenes Wochenende hatte die Hamas die Geiselliste verspätet überreicht und damit den Beginn der Waffenruhe am Sonntag um einige Stunden verzögert. Zu diesem Zeitpunkt kamen drei Zivilistinnen frei. Im Austausch entließ Israel 90 Palästinenser aus der Haft.