12 hours ago

Israel: "Nahe an Abschluss": So könnte der Waffenruhe-Deal mit der Hamas aussehen



Erneut wird auf höchster Ebene in Katar über den Krieg im Gazastreifen verhandelt. Ein Deal sei greifbar, heißt es von Israel. Beiden Parteien liegen demnach Entwürfe eines Vorschlags für eine Waffenruhe vor. Ein Vertreter Israels skizziert, wie die Vereinbarung aussehen soll.

Israel hofft nach Angaben eines Regierungsvertreters auf einen raschen Abschluss der indirekten Verhandlungen mit der islamistischen Hamas über die Freilassung von Geiseln im Gegenzug für palästinensische Häftlinge. "Wir hoffen wirklich, dass wir bald gute Nachrichten übermitteln können", sagte der Regierungsvertreter. "Wir sind nahe dran, aber noch nicht am Abschluss."

In den vergangenen Wochen und besonders den vergangenen Tagen habe es wichtige Fortschritte gegeben, erklärte der Vertreter. Anders als vorher zeige die Hamas nun Ernsthaftigkeit bei den Verhandlungen. Man befinde sich gegenwärtig in einem "kritischen Zeitfenster", sagte er mit Blick auf die Gespräche in der katarischen Hauptstadt Doha.

Die Umstände hätten sich nach der Tötung des Hamas-Chefs in Gaza, Jihia al-Sinwar, im Oktober sowie der Schwächung der iranischen Achse in der Region zugunsten Israels verändert, sagte er. Außerdem gebe es starken Druck vonseiten der leidenden Bevölkerung im Gazastreifen, den Krieg zu beenden. Mit den Umwälzungen im Nahen Osten herrschten jetzt "optimale Bedingungen für einen Deal".

Ziel der Gespräche sei es, alle 98 Geiseln zurückzuholen, betonte der Regierungsvertreter. In einer ersten Phase sollten aber zunächst 33 "humanitäre Fälle" freikommen. Dabei handele es sich um Frauen, Kinder, Menschen über 50 sowie verletzte und kranke Geiseln. Man gehe davon aus, dass die meisten davon am Leben seien.

Im Gegenzug sollten "Hunderte von Terroristen" freikommen. "Mörder" dürften allerdings nicht ins Westjordanland zurückkehren. Erst wenn die Hamas mitteile, wie viele von den Geiseln am Leben seien, werde die genaue Zahl der freizulassenden Häftlinge klar werden.

Die Waffenruhe sei zunächst auf etwa 42 Tage beschränkt. Verhandlungen über die zweite Phase sollten dann am 16. Tag der Waffenruhe beginnen. Ziel sei die Freilassung einer weiteren Gruppe von jungen Männern und Soldaten im nächsten Schritt.

"Wir werden den Gazastreifen nicht verlassen, bis alle Geiseln wieder zu Hause sind", sagte er. Auch nach Beginn der Waffenruhe sollten israelische Soldaten in einer Pufferzone am Rande des Gazastreifens und weiteren Gebieten bleiben, um die Sicherheit der israelischen Grenzorte zu gewährleisten.

Gastgeber Katar berichtet ebenfalls, dass der Deal in Reichweite sei. "Ich kann bestätigen, dass die Gespräche auf höchster Ebene hier in Doha laufen, während wir sprechen", sagte der Sprecher des katarischen Außenministeriums, Madschid Al-Ansari. Israel und die Hamas hätten Entwürfe eines Vorschlags vorliegen. Er warnte zugleich vor zu hohen Erwartungen oder überzogener Aufregung vor einer offiziellen Verkündung zu einer möglichen Waffenruhe. "Solange nichts verkündet wird, ist nichts verkündet", sagte al-Ansari.

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