Die US-Behörden melden einen vereitelten Terroranschlag auf ein Jüdisches Zentrum in New York. Ein in Kanada lebender Pakistaner habe um den 7. Oktober herum so viele Juden wie möglich ermorden wollen, sagen die US-Ermittler. Sie waren dem Mann bereits seit Monaten auf der Spur.
Die USA haben nach Angaben des Justizministeriums einen "Terroranschlag" auf ein Jüdisches Zentrum in New York vereitelt. Ein in Kanada lebender Pakistaner habe im Namen der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) um den 7. Oktober 2024 herum einen Anschlag verüben wollen, teilte das US-Justizministerium mit. Es ist der Jahrestag des Terroranschlags der Hamas auf Israel.
Die Hamas und andere islamistische Terrorgruppen hatten am 7. Oktober vergangenen Jahres den Süden Israels überfallen und dabei mehr als 1.200 Menschen getötet und etwa 250 weitere als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Das beispiellose Massaker war Auslöser des Gaza-Kriegs. Nach israelischer Zählung befinden sich noch 101 Menschen in der Gewalt der Hamas, wobei unklar ist, wie viele von ihnen noch leben.
Ziel des IS: "So viele Juden wie möglich zu ermorden"
"Der Beschuldigte steht im Verdacht, einen Terroranschlag um den 7. Oktober herumgeplant zu haben, mit dem erklärten Ziel, im Namen des IS so viele Juden wie möglich zu ermorden", erklärte US-Justizminister Merrick Garland.
Muhammad Shahzeb Khan alias Shahzeb Hadoon habe versucht, in die USA einzureisen, "um ein Blutbad in einem Jüdischen Zentrum in New York zu verüben", teilte das Ministerium mit. Er sei am 4. September in Kanada auf Antrag der Staatsanwaltschaft von Manhattan festgenommen worden.
Der Direktor der US-Bundespolizei FBI, Christopher Wray, erklärte, der Pakistaner sei "entschlossen gewesen, hier in den USA Juden zu töten, knapp ein Jahr nach dem furchtbaren Angriff der Hamas auf Israel" am 7. Oktober 2023.
Seit November unter Beobachtung
Die Ermittlungen des FBI und der New Yorker Staatsanwaltschaft ergaben der Mitteilung zufolge, dass der in Kanada lebende Khan versuchte, nach New York zu reisen, wo er als Unterstützer des IS "mit automatischen und halb automatischen Waffen ein Blutbad in einem Jüdischen Zentrum in Brooklyn anrichten" wollte. In den USA leben rund sechs Millionen Juden, damit sind sie nach Israel das Land mit der größten jüdischen Bevölkerungsgruppe. In Williamsburg, einem Teil von Brooklyn, leben mehr als 55.000 Juden.
Dem US-Justizministerium zufolge stand der 20-jährige Pakistaner seit November unter Beobachtung, vor allem wegen seiner Mitteilungen in Online-Netzwerken, seiner verschlüsselten Kommunikation und der "Verbreitung von Videos und Literatur mit IS-Propaganda". Garland dankte den kanadischen Behörden für "ihr schnelles Handeln und die Festnahme des Beschuldigten".