Die Hamas verschleppt im Oktober vergangenen Jahres über 250 Menschen in den Gazastreifen. Aktuell hat die Terrororganisation wohl noch 109 Geiseln in ihrer Gewalt. Jetzt birgt die israelische Armee in Chan Junis sechs Leichen von Entführungsopfern.
Israels Armee hat eigenen Angaben zufolge die Leichen von sechs Geiseln im Gazastreifen geborgen. Ihre toten Körper seien in der Nacht in der Stadt Chan Junis im Süden des Küstengebiets gefunden worden, teilte das Militär mit. Die Familien der sechs Männer seien informiert worden. Die israelische Zeitung "Haaretz" berichtet, dass die Leichen aus einem Tunnel geborgen wurden.
Medienberichten zufolge sind fünf der Männer zwischen 35 und 80 Jahre alt. Mehrere waren schon zuvor von der Armee für tot erklärt worden. Zum Zeitpunkt ihrer Entführung sollen sie noch alle am Leben gewesen sein. Die Hamas hat nun nach israelischer Zählung noch 109 Geiseln in ihrer Gewalt, viele von ihnen dürften nicht mehr am Leben sein.
US-Außenminister Blinken will derzeit in Nahost ein Abkommen über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg und die Freilassung der Entführten erreichen. Erstmals seit Langem besteht Hoffnung. Israel habe den jüngsten von den USA unterstützten Vorschlag über eine Waffenruhe akzeptiert, sagte Blinken am Montag auf einer Pressekonferenz. Nun sei es an der Hamas, dem Vorschlag zuzustimmen.
Insgesamt verschleppten palästinensische Terroristen am 7. Oktober vergangenen Jahres 253 Menschen aus Israel in das Küstengebiet. Ein Teil von ihnen kam durch einen Gefangenenaustausch frei, vereinzelt konnten Geiseln von der israelischen Armee befreit werden - wenn auch unter hohen Kosten für die palästinensische Zivilbevölkerung bei diesen Militäreinsätzen, für die Israel international in der Kritik steht.