Zwei Egomanen, die die Welt erschüttern: Donald Trump und Elon Musk. Doch wer ist eigentlich der mächtigere Mann? Trollkönig oder Maga-Lord? Ein maximal halbseriöser Vergleich.
"Zeigen Sie mir jemanden ohne Ego, und ich zeige Ihnen einen Loser", schrieb Donald J. Trump (das J steht für "jovial") einst in seinem Bestseller für Schlechtseller "How to get Rich".
Weil wir das freilich ungeprüft so stehen lassen, wie es sich für Fake News gehört, ergibt sich die Frage: Ist ein Mann (Gendern hier unnötig) je weniger Loser, desto größer sein Ego? Und wenn ja: Wie schneidet Trump selbst im Vergleich zu einem artverwandten Alphatier ab? Einem wie Elon Musk, dem die Welt buchstäblich nicht genug ist?
Oder, anders gefragt: Wer hat den größeren ...?* Trump als Auserwählter Gottes 6:17
… Sexappeal?
Den Altersunterschied einmal weggedacht (übrigens eine Spezialität Trumps) ist grundsätzlich festzustellen: Beide sind keine Schönheiten im klassischen Sinn.
Aber ganz von oben. Was Musk in seiner Midlife-Crisis im Kopf durcheinandergeraten ist, hat er sich auf dem Kopf nachpflanzen lassen. Der frische Rollrasen sitzt, alles tipptopp – auch, wenn das Mähen noch das eine oder andere Mal schiefgeht. Aber mei, Mann ist nur einmal Mitte 50. Tweet Musk
Trumps Haupthaar sei hingegen 100 Prozent made by himself, sagt er. Trotzdem sieht diese grau-blonde Konstruktion aus, als habe jemand das liebevoll gebürstete Fell eines Afghanischen Windhundes zusammengekärchert und mit einem spuckefeuchten Kamm in Richtung Nacken gepresst:
Modisch steht Musk sein überbordendes Selbstbewusstsein im Wege – jemand sollte ihm dringend stecken, dass er keine M mehr ist. Trump wagt da erfreulicherweise weniger Experimente, figurbetont wird es für den Orangenen höchstens beim Einlochen. Apropos. Trumps Gesicht hat sich über die Jahre einem gesunden Farbton angenähert. Trotzdem bleibt er der einzige Mensch, dessen Hautfarbe zu kommentieren shitstormsicher bleibt.
Aber weil Bodyshaming auf X und nicht zum stern gehört, sei abschließend gesagt: Wahre Schönheit kommt natürlich von innen. Und da gewinnt Musk. Ist dessen kastenförmiger Korpus dem seines Buddys doch schon rein vom Volumen haushoch überlegen.
Also insgesamt: Punkt für Musk. FS Elon Musk 20.25
… Familienrückhalt?
Um die Fortführung ihrer Linie müssen sich weder der Glasfaser-, noch der Betonadlige sorgen. Musk hat ein Dutzend Kinder in die Welt gesetzt, Trump kommt, wie schon sein Vater, immerhin auf fünf. Die wiederum haben ihm allerdings bislang zehn Enkel geschenkt.
Trotzdem hat Trump klar die Nase vorn. Denn sein Clan ist ihm bedingungslos ergeben. Die Trumplinge lechzen nach der Gunst des Patriarchen, jeder von ihnen trägt etwas zum Familienglück bei. Trumps Ältester, Don Junior, ist der neue Türsteher der Macht, Schwiegertochter Lara hielt im Wahlkampf die Partei bei Laune, Enkelin Kai macht ihren Granddad Gen-Z-tauglich. Selbst Gattin Melania zieht wieder mit. Auch wenn die Zärtlichkeiten des Präsidenten und seiner First Lady ungelenker wirken als Joe Biden beim Treppensteigen.
Musk hingegen kämpft zwar erfolgreich gegen den Bevölkerungsrückgang in den Industriestaaten an, scheitert aber in der Nachsorge. Einige seiner Kinder vergöttern ihn, von anderen hat er sich entfremdet. Seine Tochter Vivian ist für ihn gar "tot" – weil sie eine Frau ist. Dass die geborene Tech-Prinzessin ihr Geschlecht hat anpassen lassen – für ihren Erzeuger eine Todsünde, akzeptiert der neben he/him doch höchstens noch die Pronomen me, myself & I.
Keine Diskussion, Punkt für Trump.Kommentar Rede Donald Trump 22.22
… Entertainmentfaktor?
Das wird eng. Unbestreitbar unterhaltsam sind sie beide. Klar, auf eine Hass streuende, menschenverachtende, die globale Sicherheit gefährdende Art. Aber trotzdem.
Trump sieht sich als Vorreiter des Gestern, will er doch Amerika nicht great, sondern great again machen. Aber mal ganz kurz: Wann waren die USA noch gleich großartig? Als Frauen nicht wählen konnten? Als Schwarze nicht neben Weißen im Bus sitzen durften? Oder als man Vietnam in Napalm ertränkte?
Egal, der tanzt so lustig! Wenn er seine Arme zu YMCA auf- und abpumpt, sieht das aus, als würde er eine sehr große Kuh melken, schauen Sie doch!
Zwar schafft es Trump in eineinhalb Atemzügen durch den Golf von Mexiko (pardon, Golf von Amerika), über den Gazastreifen und zurück zum Gipfel des Bergs Denali. Und trotzdem ist es Musk, der auf einer Bühne neben dem rampenlichtgebräunten Präsidenten wie ein Dinsey-Gummibär auf Ritalin wirkt.
Musk will mit Lichtgeschwindigkeit ins Morgen. Er versteht sich als Pionier, zu Recht. Doch Genie und Wahnsinn leben auch in seinem großen Verstand Synapse an Synapse. Umso bitterer, dass ihm die einst ausgeprägte Fähigkeit zur Selbstreflexion beim Abdriften nach rechts aus der Kurve geflogen ist. Vielleicht sollte er weniger Ausflüge in die echte Welt wagen, um seinem rechten Arm erst gar keine Gelegenheit zum mehrdeutigen Zucken zu bieten. Schwurbler, bleib bei deinem Twitter.
Sie merken schon: Auch der Punkt geht an Trump. STERN PAID 37_23 Elon Musk Kindheit Titel 12.10
… Autobonus?
Keine Sorge, diese Kategorie fällt aus der Wertung wie die Kinderwette bei "Wetten, dass ..?" Aber beim Vergleich zweier echter Kerle geht es am Ende doch immer um PS. Und warum soll die Währung Karossen-Coolness nicht auch für Macho-Milliardäre gelten, wo doch im bundesdeutschen Vorort bekanntlich derjenige der bessere Mensch ist, der die dickere Karre fährt.
Nun könnte Mann meinen, Musk hätte einen unfairen Vorteil, Stichwort: eigene Automarke. Aber abgesehen davon, dass Fairness unter Alphamännchen vermutlich ein Schimpfwort und/oder "schwul" ist, kann kein Tesla es mit "The Beast" aufnehmen. Auf den Namen hört die acht Tonnen schwere, von mindestens 600 Pferden angetriebene Amtskutsche des US-Präsidenten. Im Gegensatz zu diesem panzerfaustsicheren Ungetüm flennt Musks Cybertruck bekanntlich schon beim sanften Streicheln eines Baseballs. Und sowieso: Wer braucht schon ein E-Auto in einem Land, dessen Zukunft fossiler ist als ein evangelikaler Wertekanon?
… Geldspeicher?
Was der Liter Milch kostet, wird keiner der beiden wissen.
434 Milliarden Dollar hat der reichste Mensch der Welt angehäuft. Machen Sie sich mal einen Begriff! Zöge Musk seine gesamte Kohle in 500-Euro-Scheinen vom Girokonto und stapelte sie, ragte der Turm 95.500 Meter in den Himmel und kratzte damit an der offiziellen Grenze zum Weltall. Oder anders, weil Längenvergleichen unter toxischen Männern Breitensport ist: Das wären 472 Trump Tower.
Klingt viel, ist viel. Musks Vermögen entspricht aber auch ungefähr dem Bruttoinlandsprodukt von Vietnam – und damit nicht einmal zwei Prozent der jährlichen Wirtschaftsleistung der USA. Und Trump ist deren Staatsoberhaupt, Regierungschef und Oberster Befehlshaber. Nur einen Tag nach seiner Krönung verkündete er als einer der wohl mächtigsten Präsidenten der US-Geschichte, "mindestens" eine halbe Billion Dollar in Künstliche Intelligenz pumpen zu wollen. Daneben wirken die 44 Milliarden Dollar, die Musk einst für Twitter blechte, wie Wechselgeld.
Sie ahnen es. Punkt für Trump.
Donald Trump oder Elon Musk? Der Gewinner ist ...
… Donald Trump. Der Maga-Lord schlägt den Trollkönig um zwei Zentimeter. Körpergröße. Herzlichen Glückwunsch. Aber, wie heißt es noch gleich? Aus großer Macht folgt große Verantwortung. In dem Sinne: Gott stehe uns bei.
*Um Ihnen wütendes Getippe und mir Nerven zu sparen: Über diesem Text klemmt das Label "Humor" – die journalistische Absolution. Sie können mir also weniger an den Kragen als die US-Justiz ihrem Präsidenten. Ätsch!