1915 eröffnete Coco Chanel ihr erstes Modegeschäft in Biarritz – und legte den Grundstein ihres Imperiums. Ein modischer Rückblick.
Sie gilt als wichtigste Designerin der Pariser Haute Couture: Gabrielle "Coco" Chanel eröffnete 1915 ihr erstes Modegeschäft in Biarritz. Damals besaß sie bereits einen Hutladen an der Pariser Rue Cambon, 21, und galt als Mode-Rebellin. Sie fertigte nicht nur Kleider ohne Korsett an, sondern etablierte auch leichte Jersey-Stoffe, locker hängende Kleider, üppigen Modeschmuck und die Farbe Schwarz. Anders als viele Frauen ihrer Zeit ließ sie sich nichts vorschreiben. Gern sagte sie über sich: "Ich mache keine Mode. Ich bin Mode."
"Mode ändert sich, aber Stil bleibt"
Zwar gilt der Brite Charles Frederick Worth als Urvater der Haute Couture, doch existiert bis heute kein anderes Modehaus so lange wie Chanel. 110 Jahre nach der Gründung ist dort die Maßanfertigung noch immer gefragt. Daran änderte auch die aufkommende Massenproduktion in den 1960er Jahren nichts, die sogenannte Pret-à-Porter-Mode. Sie war erschwinglicher, aber kein Unikat und nicht von Hand gefertigt.Chanel Show Paris 17.20
Da die Zukunft einiger Handwerksbetriebe und Zulieferfirmen von Chanel in den letzten Jahrzehnten unsicher war, kaufte das Luxushaus viele von ihnen auf. Bis heute gehören etwa 30 "Métiers d'Art"-Betriebe zum Unternehmen, etwa der Stickerei-Spezialist Lesage oder die Hutmacher von Maison Michel.
Wie seine Vorgänger wird auch Matthieu Blazy als neuer Kreativchef das Erbe von Coco Chanel fortführen. Getreu dem Motto der Grand Dame der Haute Couture: "Mode ändert sich, aber Stil bleibt."